Kool
XXY

XXY

Originaltitel
XXY
Regie
Lucía Puenzo
Darsteller
Lucas Escariz, Luciano Nóbile, Ailín Salas, Jean Pierre Reguerraz, César Troncoso, Guillermo Angelelli
Kinostart:
Deutschland, am 26.06.2008 bei Kool Filmdistribution
Kinostart:
Österreich, am 28.11.2008 bei Polyfilm
Kinostart:
Schweiz, am 31.07.2008 bei Xenix Film
Genre
Drama
Land
Argentinien, Frankreich, Spanien
Jahr
2007
FSK
ab 12 Jahren
Länge
91 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.XXY-Film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Eindrucksvolles Portrait über ein Mädchen mit AGS
Die 15-jährige Alex (Inés Efron) ist allem Anschein nach ein ganz normales Mädchen. Gleich nach ihrer Geburt zogen die Eltern gemeinsam mit ihrer neugeborenen Tochter von Buenos Aires an die Küste Uruguays. Dort wuchs Alex in Abgeschiedenheit und Einsamkeit auf. Immer wieder fragt sich das scheue Mädchen, warum sie immer Tabletten nehmen muss, ihre Eltern sie einsperren und ständig in Angst um sie leben. Eines Tages erhält die Familie Besuch aus der Heimat. Alex' Mutter (Valeria Bertuccelli) hat heimlich einen angesehenen plastischen Chirurgen samt Familie eingeladen. Dieser zeigt großes berufliches Interesse an der 15-Jährigen. Doch Alex interessiert sich mehr für dessen Sohn Álvaro (Martín Piroyansky). Als sich die beiden Teenager näher kommen, kommt Alex' Geheimnis ans Tageslicht. Aber nicht nur sie, sondern auch Álvaro stellt sich Fragen über die Sexualität. Es kommt der Moment, in dem sich beide entscheiden müssen.
"XXY" ist das Spielfilmdebüt der argentinischen Regisseurin Lucía Puenzo. Bereits zu Beginn des Films macht sich ein dumpfes Gefühl breit. Alles wirkt düster, von einem dunklen Geheimnis belastet, selbst fröhliche und ausgelassene Szenen erhalten dadurch einen Hauch von Künstlichkeit, die von der Regisseurin beabsichtigt ist. Im Zentrum es Films steht die intersexuelle Alex, die an einem Punkt angekommen, eine schwere Entscheidung treffen muss. Der Regisseurin gelingt es meisterhaft, nicht ins Sentimentale oder Klischeehafte abzudriften, sondern gefühlvoll und eindrücklich die Problematik an ihrem Fallbeispiel zu beleuchten.

Allerdings führt sie bereits mit dem Titel das Publikum auf eine falsche Fährte. XXY spielt auf das Klinefelter-Syndrom an. Diese Kinder haben den Chromosomensatz XXY. Sie werden als Knaben geboren, sind jedoch aufgrund einer reduzierten Testosteronproduktion zeugungsunfähig. Mit Hilfe von Hormonpräparaten in der Pubertät kann der Hormonmangel jedoch ausgeglichen werden. Da die männlichen Genitalien normal ausgeprägt sind, ist keine Operation notwendig. Alex leidet jedoch nicht am Klinefelter-Syndrom, sondern am Adrenogenitalen Syndrom (AGS). Diese Kinder haben einen weiblichen Chromosomensatz, Gebärmutter und Eierstöcke. Allerdings wird bereits im Mutterleib aufgrund einer Testosteron-Überproduktion auch das männliche Genital ausgebildet. Früher wurden Kinder mit AGS oft gegen ihren Willen und den ihrer Eltern zwangsoperiert. Teilweise finden solch brutale Eingriffe auch heute noch statt.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: XXY
Alex (Inés Efron) ist anders als andere Mädchen. Sie hat ein Adrenogenitales Syndrom (AGS). Das bedeutet, dass sie sowohl weibliche als auch...
 
Galerie: XXY
"XXY" ist das Spielfilmdebüt der argentinischen Regisseurin Lucía Puenzo. Bereits zu Beginn des Films macht sich ein dumpfes Gefühl breit. Alles...
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2024