Majestic Filmverleih
Der große Ausverkauf

Der große Ausverkauf

Originaltitel
Der große Ausverkauf
Regie
Florian Opitz
Kinostart:
Deutschland, am 17.05.2007 bei Majestic Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 15.06.2007 bei Filmladen
Kinostart Deutschland
Der große Ausverkauf
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2007
FSK
ab 6 Jahren
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Florian Opitz portraitiert vier Einzelschicksale, die in unterschiedlichen Erdteilen unter der grassierenden Privatisierung Neoliberaler Staatswirtschaften leiden. Der 32-jährige Bongani Lubisi kämpft im südafrikanischen Soweto gegen den privatisierten Stromkonzern ESKOM. Kurz nach der Übernahme wurden die Leitungen jener Bewohner gekappt, welche die enorm gestiegenen Stromrechnungen nicht mehr bezahlen konnten. Ohne seine guerillaähnlichen Methoden wären bereits ganze Städte praktisch ohne Strom. Auf der anderen Seite des Äquators war Simon Weller bis 1997 stolzer Lokführer der British Rail, der bis dato effizientesten Eisenbahngesellschaft Europas. Seit der Privatisierung kämpft er gegen unzureichende Bezahlung, sich häufende Mängel und einem schlechtem Passagierservice. In Manila versucht Minda für ihren 16-jährigen Jungen die Kosten für die dringend benötigte Dialyse aufzutreiben. Doch die staatlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen wurden seit den 1990er Jahren drastisch gekürzt. Auch hier fand eine schrittweise Privatisierung statt. Heute kann sich nur mehr die Ober- und Mittelschicht die teuren Arzt- und Krankenhauskosten leisten. Schließlich besucht Opitz die 60-jährige Rosa de Turpo in Cochabamba, Bolivien. Sie gilt als Symbolfigur des Wasser-Kriegs 2000. Als die Regierung Trink- und Regenwasser privatisieren wollte, gingen zehntausende Menschen auf die Straßen und versuchten dies zu verhindern.
Vier Geschichten die berühren und fesseln. Regisseur Florian Opitz legt den Schwerpunkt seiner filmischen Recherche auf die Privatisierung von Strom, Wasser Gesundheitswesen und Eisenbahn. Er zeigt die unhaltbare Situationen auf, in die große Teile der Mittel- und Unterschicht weltweit in Folge neoliberaler Wirtschaftpolitik zunehmend geraten ist. Eindringlich beschreibt er etwa die Stromsituation in Südafrika. Diesem Beitrag gibt er den größten Raum. Er lässt die Protagonisten seiner Geschichten zu Wort kommen und ihre Sicht der Dinge darstellen. Als kritischer Kommentar von außen befragt er Joseph E. Stiglitz, den Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften und ehemaliger Chefökonom der Weltbank. Die Aussagen führender Manager der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds wirken daneben unrealistisch und kalt. Eine runde Klammer bildet der Hinweis auf den G8-Gipfel in Heiligendamm, der vom 6. bis zum 8. Juni 2007 stattfindet und der den tagespolitischen Bezug der Dokumentation herstellt.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Vier Geschichten die berühren und fesseln. Regisseur Florian Opitz legt den Schwerpunkt seiner filmischen Recherche auf die Privatisierung von...
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