Reine Geschmacksache

In seinem Spielfilmdebüt "Reine Geschmacksache" inszeniert Regisseur Ingo Rasper eine unterhaltsame Buddy-Komödie über einen Vater und dessen Sohn, die sich auf einer unfreiwilligen Reise näher kennen lernen, als ihnen lieb ist. Es ist aber auch die Geschichte eines ungewöhnlichen Coming Outs. Die Handlung basiert grob auf Jugenderinnerungen des Regisseurs. Rasper lässt die verschiedenen Handlungsstränge in einem fulminanten Höhepunkt gipfeln. Der Zuschauer erfreut sich über Situationskomik, unterhaltsame Musik und vor allem dem gelungenem Zusammenspiel der Hauptcharaktere. Obwohl alle Charaktere ihre negativen Seiten haben, fühlt das Publikum mit ihnen. Selbst dem egoistischen Vater (Edgar Selge) ist das Mitleid des Zuschauers gewiss. Nur selten weist das Werk langatmige Sequenzen auf. Im großen und Ganzen gelang dem Team ein kurzweiliger und unterhaltsamer Film über eine Familie und ihre ganz alltäglichen Probleme. Florian Bartholomäi erhielt für seine schauspielerische Leistung bei der diesjährigen Max Ophüls Verleihung den Preis als bester Nachwuchsdarsteller. Und auch der Publikums- sowie der ZDF-Drehbuchpreis ging an "Reine Geschmacksache" - Rasper hat den Geschmack des Publikums offenbar sehr gut getroffen.