Interview

Der niederländische Filmemacher Theo van Gogh hatte vor seiner Ermordung immer den Wunsch, seine Werke mit internationaler Besetzung neu verfilmen zu können. Nach seinem Tod beginnen seine Produzenten, diesen Traum zu verwirklichen. Am Anfang der geplanten Trilogie steht das Remake von van Goghs "Interview" (2003). Steve Buscemi sorgt als Regisseur und Hauptdarsteller dafür, dass das Unternehmen gelingt. Sein Kammerspiel um die Frage, wer vertrauenswürdig ist, bleibt immer spannend. Die Stereotype vom intellektuellem Journalist und der oberflächlichen Fernsehschönheit bekommen Kontur. Ohne eine äußere Handlung, entwickelt sich aus dem Dialog ein rasantes Duell. Famose Schauspieler erarbeiten Charaktere, die Geheimnisse miteinander tauschen und den Zuschauer zu immer neuen Spekulationen über ihr wahres Wesen anregen. Die Tour durch die Gefühlsebenen mag vielleicht die eine oder andere Wendung zu viel machen, wirkt aber dennoch nicht konstruiert. "Interview" ist die sorgfältige Analyse einer zwischenmenschlichen Beziehung und ein cineastischer Geheimtipp.