Sony
Leg dich nicht mit Zohan an

You Don't Mess with the Zohan

Originaltitel
You Don't Mess with the Zohan
Alternativ
Leg dich nicht mit Zohan an (Schreibweise)
Regie
Dennis Dugan
Darsteller
Rick Gifford, Tina Mayer, Chris Spinelli, Alex Luria, Terrie Snell, Ian Fisher
Kinostart:
Deutschland, am 14.08.2008 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 15.08.2008 bei Sony Pictures Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 28.08.2008 bei The Walt Disney Company Switzerland
Kinostart Deutschland
Leg dich nicht mit Zohan an
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2008
Länge
112 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
3,0 (3 User)
Haarfön statt Uzi: Abgedrehte Actionkomödie
Schon die Idee an sich lässt einen schmunzeln - oder verständnislos die Stirne runzeln: Der israelische Elite-Agent Zohan (Adam Sandler) hat genug vom Töten und täuscht bei einem Zweikampf mit seinem palästinensischen Erzfeind "Phantom" (John Turturro) das eigene Ableben vor. Seine wahre Berufung sieht der "Rembrandt der Handgranaten" nämlich ganz woanders: als modisch auf die 80er-Jahre fixierter Hairstylist in der Diaspora. Und so tauscht der im Genitalbereich sensationell bestückte Terroristenjäger seine Uzi gegen einen Haarfön ein und fängt in New York - ausgerechnet im Friseursalon der bildhübschen Palästinenserin Delia (Emmanuelle Chriqui) - ein neues Leben an. Zohans Mission heißt fortan "seidenglattes Haar", und seine reifen Kundinnen genießen perfekte Rundumbetreuung: Waschen, Schneiden, Legen, Sex.

Zohan kann der Krise freilich nicht entfliehen, seine Vergangenheit und das "Phantom" holen ihn schließlich fern der Heimat ein. Zudem hetzt ein skrupelloser Immobilienhai (Boxring-Sprecher Michael Buffer) jene Juden und Araber gegeneinander auf, die sich die Straße von Delias Haarsalon in fragiler Eintracht mit ihren Geschäften teilen. Ein klarer Fall für Zohan, der die einstigen Gegner hinter sich versammelt, um gegen den neuen gemeinsamen Feind ins Feld zu ziehen, dessen rassistische Entmietkommandos Raum für ein pompöses Einkaufszentrum schaffen sollen.
"Genug mit Blut und Tränen", sagte einst Yitzhak Rabin. Adam Sandler nahm sich das offenbar zu Herzen und setzt in "Zohan" gnadenlos auf Shampoo, Sperma und Urin. Der Plot des Films, das wird schnell klar, dient nur als halbherziger Vorwand für ein Feuerwerk zumeist vulgärer Gags - und für reichlich bizarre Cameo-Auftritte von Mariah Carey, John McEnroe und Chris Rock. Natürlich ist auch Adam Sandlers Busenfreund Rob Schneider wieder mit von der Partie, als New Yorker Taxiterrorist mit einem Faible für niedliche Ziegen verschont er kein Klischee. Alles wird mit allen Mitteln - von der Satire über die Parodie bis hin zur untersten Schublade - erbarmungslos durch den Kakao gezogen. Die Ideen dafür lieferten neben Sandler diesmal Robert Smigel ("Saturday Night Live") und Judd Apatow ("Jungfrau (40), männlich, sucht..."), die sich die Meriten für das Drehbuch teilen.

In "Leg dich nicht mit Zohan an" bereitet der Nahostkonflikt den Nährboden für eine knapp zwei Stunden lange Hollywood-Klamotte, bei der sich Adam Sandler zugleich als James Bond des Nahen Ostens, als haarsträubender Sexgott und als liebenswerter Weltverbesserer behaupten kann, der mit kindlicher Naivität das Kinopublikum entwaffnet. Sandler verkörpert Zohan als eine groteske Mischung aus respektloser Infantilität und überbordendem Selbstbewusstsein. Zohan ist ein ganz und gar neurosenfreier, unbelasteter Narzisst und hemmungsloser Hedonist, der allen Konventionen trotzt. Gleichzeitig ist er aber auch ein Utopist, der für die Lösung von Konflikten unbeirrbar optimistisch in die Zukunft blickt, weil die verfahrene Vergangenheit und komplizierte Gegenwart weder komisch noch hilfreich sind. Sandlers Augenmerk richtet sich deshalb stets auf grundlegende Qualitäten, die allen Menschen gemeinsam sind.

Friede auf Erden ist nobles Ziel - doch leider geht dem Spaß dabei am Ende arg die Puste aus. Immerhin trägt Sandlers besonderes Talent, Geschmackloses mit Zuckerguss zu überziehen und so halbwegs genießbar zu servieren, den Film vorher noch über einige besonders anrüchige Szenen, in denen etwa mit einer Katze Fußball gespielt oder lebendige Küken verschlungen werden. Humor ist eben, wenn man trotzdem lacht.
Rico Pfirstinger/Filmreporter.de
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Leg dich nicht mit Zohan
2024