The Watermelon Woman

The Watermelon Woman

Originaltitel
The Watermelon Woman
Regie
Cheryl Dunye
Darsteller
Kat Robertson, Mickey Goldhaber, Emmy Collins, Toshi Reaagon, Shelley Olivier, V.S. Brodie
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Dokumentarfilm, Drama
Land
USA
Jahr
1996
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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In vielen Filmen der 1930er und 1940er Jahre werden schwarze Darstellerinnen im Abspann einfach ignoriert. Kein Wunder, dass sich Cheryl Dunye über diese Diskriminierung aufregt. Sie ist selbst Afroamerikanerin und gehört noch dazu dem weiblichen Geschlecht an. Vor allem eine bestimmte Schauspielerin zieht die Hobbyfilmerin in ihren Bann. Sie wird stets nur als "The Watermelon Woman" aufgeführt. Wie ist ihr richtiger Name? Wer war diese attraktive Frau wirklich? Cheryl will diesen Fragen auf den Grund gehen. Ausgerüstet mit einer Kamera macht sie sich auf die Suche nach der wahren Identität der mysteriösen Dame. Nach und nach zeichnen sich Parallelen zwischen den beiden Frauen ab. Zur selben Zeit geht es auch in Cheryls privatem Leben hoch her. Die Lesbe beginnt eine Liebschaft mit einer weißen Kundin der Videothek, für die sie arbeitet. Könnte die unterschiedliche Hautfarbe den beiden zum Problem werden?
Cheryl Dunye kann mit dem Ergebnis ihres Filmdebüts durchaus zufrieden sein. Ihr originelles Drama hat sie einer Dokumentation nachgestellt. Das beinhaltet fiktives Archivmaterial und aktuelle Meinungsumfragen auf der Straße. Vor einer neuen Sequenz setzt sich Dunye, die auch die Hauptrolle selbst spielt, vor die Kamera und berichtet dem Publikum von ihren neusten Erkenntnissen über die "Watermelon Woman". Sie erzählt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern setzt sich vor allem auch gewissenhaft mit den Themen Schwarz sein, Homosexualität und Feminismus auseinander. So plädiert sie mit der Darstellung der gleichgeschlechtlichen Liebe zu mehr Offenheit und Toleranz. Wie leider kaum anders zu erwarten, stößt sie damit besonders in ihrer Heimat nicht immer auf Begeisterung. Ihr Stil ist zwar simple, aber dafür mutig, unterhaltend und informativ. Für kleine qualitative Fehler trägt wohl eher der kleine Etat und nicht das mangelnde Talent der Regisseurin und Autorin die Schuld.
Viola Wich/Filmreporter.de
The Watermelon Woman
2024