Die Axt

Die Axt

Originaltitel
Le Couperet
Regie
Constantin Costa-Gavras
Darsteller
Laurence Bremont, Robert Guilmard, Marie-Rose Roland, Emmanuel Hamon, John Landis, Michèle Berrebi
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie, Krimi
Land
Belgien, Frankreich, Spanien
Jahr
2005
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Keine Arbeit und ein Berg von Schulden - Bruno (José Garcia) muss sich etwas einfallen lassen. Der Papierchemiker ist seit zwei Jahren arbeitslos, die Abfindung ist längst aufgebraucht. Das Haus muss weiter abbezahlt werden und die Familie will auch versorgt werden. So schreibt er Bewerbungen am laufenden Band, doch das Ergebnis seiner Bemühungen sind ebenso viele Absagen. Bruno ist von seiner Situation ziemlich mitgenommen. Er hat kein Selbstvertrauen mehr und ist der Verzweiflung nahe. Personalchefs begegnet er nur noch mit Abscheu und Zynismus. Das erhöht seine Chancen auf eine Einstellung kaum. Doch dann heckt er einen genialen Plan aus. Er gibt eine falsche Stellenanzeige auf, um seine Konkurrenten zu bespitzeln. Er will damit in Erfahrung bringen, welche Qualifikationen andere Bewerber aufbieten. Erfreut stellt er fest, dass es sich in der Papierindustrie nur gegen fünf ernsthafte Konkurrenten durchzusetzen hat. Jetzt will er die Personalchefs erneut von seinen Qualitäten überzeugen. Mit schlagkräftigen Argumenten räumt er einen Mitbewerber nach dem anderen aus dem Weg.
Eine negative Einstellung führt im Leben zu nichts Gutem. Das verdeutlicht Constantin Costa-Gavras in seiner schwarzen Komödie "Die Axt" eindrücklich. Sozialkritisch und provokativ bietet der Regisseur eine eher unkonventionelle Lösung für verzweifelte Arbeitslose im fortgeschrittenen Alter. Mit viel Witz und genialer Vorstellungskraft nimmt er unsere moderne Konsumgesellschaft kritisch unter die Lupe. Die Story ist etwas zu dick aufgetragen und schrammt ab und an die Grenze zum Lächerlichen. Einen politischen Unterton, wie das die Kenner von Costa-Gavras gewohnt sind, bietet "Die Axt" nicht. Der Regisseur spielt vielmehr mit alltäglichen Problemen. Die Story ist leicht verdaulich und sorgt für gute und garantiert amüsante Unterhaltung - die Therapie für Langzeitarbeitslose inklusive, die man aber keineswegs nachahmen sollte.
Peter Gaal, Filmreporter.de
2024