Absolut Medien
Dekalog 3,4

Dekalog, Vier

Originaltitel
Dekalog, cztery
Alternativ
Dekalog 4
Regie
Krzysztof Kieslowski
Darsteller
Igor Smialowski, Aleksander Bardini, Helena Norowicz, Elzbieta Kilarska, Tomasz Kozlowicz, Andrzej Blumenfeld
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Polen
Jahr
1990
FSK
ab 16 Jahren
Länge
60 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Erzeuger oder Vater - Kieślowski nimmt Stellu
Die 20-jährige Schauspielschülerin Anka (Adrianna Biedrzynska) lebt mit ihrem Vater Michal (Janusz Gajos). Ihre Mutter ist kurz nach ihrer Geburt gestorben, aus der Zweisamkeit zwischen Elternteil und Kind hat sich ein enges Verhältnis entwickelt. Als Michal eines Tages ins Ausland reist, findet Anka einen Brief in seinen Unterlagen. Der Brief ihrer verstorbenen Mutter ist an sie adressiert. Das Geheimnis, das es enthält, wird das Leben der Kleinfamilie ändern, denn Michal ist nicht Ankas leiblicher Vater. Ihre Beziehung braucht jetzt eine neue Definition. In den Gesprächen gestehen sich beide Überraschendes.
Insbesondere seine ästhetische Strenge zeichnet Krzysztof Kieslowskis "Dekalog" aus. Mit der gleichen Genauigkeit geht er auch im vierten Teil vor, doch ist die Stimmung hier etwas positiver. Das liegt auch daran, dass der Filmemacher den bisherigen Schauplatz - die trostlose Plattenbau-Siedlung - verlässt. Die Handlung spielt sich auf dem Flughafen, der Schauspielakademie oder im Wald ab. Nur selten sind die Figuren in der Enge der Wohnung zu sehen. "Du sollst Vater und Mutter ehren!" lautet das vierte Gebot, auf den sich die Geschichte stützt. Ein Geheimnis bringt das Leben der Rumpffamilie durcheinander. Dabei wagt sich der Filmemacher an ein Tabuthema: die inzestuöse Beziehung zwischen Vater und Tochter. In einer Nachtszene und den freizügigen Gesprächen steckt gewaltiges Konflikt- und Provokationspotenzial. Die Fragen nach der Vater-Tochter-Bindung wird nicht restlos aufgeklärt, das offene Ende lässt dem Zuschauer viel Freiraum für eigene Interpretationen. Der vierte Teil des mächtigen Dekalogs hat etwas Theatralisches.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
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Dekalog, Vier
2024