Alpenrepublik
Mein Freund aus Faro

Mein Freund aus Faro

Originaltitel
Mein Freund aus Faro
Regie
Nana Neul
Darsteller
Julischka Eichel, Isolda Dychauk, Kai-Peter Malina, Lucie Hollmann, Manuel Cortez, Florian Panzner
Kinostart:
Deutschland, am 30.10.2008 bei Alpenrepublik
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
87 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.meinfreundausfaro.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Junge Frau wandelt zwischen den Geschlechtern
Mel (Anjorka Strechel) lebt mit Vater Willi (Tilo Prückner) und Bruder Knut (Florian Panzner) unter einem Dach. Mit ihren kurzen Haaren und weiten Klamotten wirkt die 22-jährige Fabrikarbeiterin wie der dritte Mann in ihrer Familie. Ihr Traum ist eine gemeinsame Fernreise mit Kurt. Doch der hat kaum mehr Zeit für Mel, seit seine Freundin Vicky (Julischka Eichel) schwanger ist. Stattdessen ermuntert Knut seine Schwester, sich nach einem Freund umzusehen. Um vor ihrer Familie nicht mit leeren Händen dazustehen, überredet Mel ihren portugiesischen Arbeitskollegen Nuno (Manuel Cortez), ihren Freund zu spielen. Obwohl Nuno bei ihrer Familie bestens ankommt, bleibt Mel zu ihm auf Distanz. Auf einer nächtlichen Autofahrt begegnet Mel der jungen Anhalterin Jenny (Lucie Hollmann) und ihrer Freundin Bianca (Isolda Dychauk). Beide halten die burschikose Mel für einen Jungen. Mel ergreift die Chance, aus ihrem öden Dasein auszubrechen, und gibt sich als Portugiese Miguel aus. Ein Rollen- und Geschlechterwechsel mit Folgen: Jenny und Mel verlieben sich ineinander. Dass Jenny an die Legende vom angeblichen Portugiesen Miguel glaubt, macht die Sache nicht leichter. Fürchtet Mel doch, nach einem möglichen Outing Jennys Zuneigung zu verlieren.
Meist sind Travestie-Stoffe Ausgangspunkt für übermütige Lustspiele, nicht jedoch für eine sensible Charakterstudie. "Mein Freund aus Faro" der Autorin und Regisseurin Nana Neul bildet da eine Ausnahme. Hauptdarstellerin Anjorka Strechel versteht es, als Frau wie als Mann absolut überzeugend zu wirken. Auf optische Hilfsmittel verzichtet sie bewusst. Mit durchtrainierter Figur, kurzen dunklen Haaren und verhaltener Spielweise wechselt sie situativ von der Frauen- in die Männerrolle. Die Übergänge sind fließend. Nicht äußere Zwänge sind es, durch die Hauptfigur Mel in eine Grenzsituation zwischen den Geschlechtern gerät. Der Wechsel in die Männerrolle ist Mels spontaner Entschluss, um ihrem perspektivlosen Alltag eine neue Richtung zu geben. Mels Begegnung mit der jungen Anhalterin Jenny (Lucie Hollmann) wird zum Wendepunkt ihres Lebens. Von Jenny erfährt Mel die von ihr so lang herbeigesehnte Zuneigung. Dass Jennys Zuneigung nicht Mel gilt, sondern ihrer Zweitidentität Miguel, führt zum beinahe unlösbaren Konflikt. Sich selbst als das anzunehmen, was man ist, lautet folglich die Botschaft dieses Films. Tilo Prückner in der Rolle von Mels Vater und Manuel Cortez als Mels portugiesischer Arbeitskollege sorgen für humorvolle Akzente innerhalb der besinnlich-melancholischen Handlung.
Michael Wenk
Die burschikose Mel führt ein eintöniges Dasein in der Provinz. Nur ihr portugiesischer Arbeitskollege Nuno (Manuel Cortez) bringt etwas...
 
Behutsam schildert "Mein Freund aus Faro" die Identitätssuche einer jungen Frau. Hauptdarstellerin Anjorka Strechel macht das Hinüberwechseln der...
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2024