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Die Verliebten

Originaltitel
Die Verliebten
Regie
Jeanine Meerapfel
Darsteller
Velimir 'Bata' Zivojinovic, Rade Serbedzija, Predrag Milinkovic, Horst-Günter Marx, Ljiljana Kontic, Barbara Sukowa
Kinostart:
Deutschland, am 27.02.1987 bei
Genre
Drama
Land
Bundesrepublik Deutschland (BRD), Jugoslawien
Jahr
1987
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Konflikt und Versöhnung mit der eigenen Biographie
Katharina (Ljiljana Kontic) ist die Tochter jugoslawischer Gastarbeiter in Deutschland. Die junge Frau ist hier aufgewachsen und arbeitet als Fernsehjournalistin. Für eine Dokumentation über das Schicksal von Emigrantenkindern reist sie für die Dreharbeiten in die Heimat ihrer Eltern nach Jugoslawien. Dort trifft sie auf Peter (Horst-Günter Marx). Der Deutsche irrt scheinbar ziellos durch die Gegend. Er sucht Antworten in der Vergangenheit seines Vaters. Der war während dem Zweiten Weltkrieg in dem Balkanland stationiert und war an den Verbrechen der Nazibesatzer beteiligt. Das junge Paar verbringt drei Tage zusammen. In der kurzen Zeit entwickelt sich eine tiefere Bindung. Doch Katharinas Identitätskonflikt und Peters Schuldkomplex machen ihre Liebe kompliziert.
Regisseurin Jeanine Meerapfel bleibt sich treu. Wie in "Malou" und "Im Land meiner Eltern" konzentriert sie ihre Erzählung auf die Suche ihrer Protagonistin nach der eigenen Identität. Katharina schwebt zwischen zwei Ländern und Peter sucht seine Identität, abseits der Verbrechen seines Vaters. Eine Generation, die nicht vergessen hat, und die Last der Vergangenheit mit sich trägt. Heimat ist eine Fiktion, erklärt Katharina. "Die Frage, wo man hingehört, ob man in der Fremde glücklich sein kann, ob man Heimat braucht, und wie die Geschichte der Eltern in jedem einzelnen weiterwirkt." So fasst die Regisseurin die Thematik ihres Films zusammen. Die Einfachheit der Geschichte geht mit dem puristischen Stil des Bildes eine Symbiose ein. Die für Meerapfel typische, warme Farben lassen das Irren der Protagonisten nah und menschlich wirken.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
2024