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Ikarie XB 1

Ikarie XB 1

Originaltitel
Ikarie XB 1
Regie
Jindrich Polák
Darsteller
Rudolf Deyl, Svatava Hubenaková, Vjaceslav Irmanov, Jaroslav Mares, Dana Medrická, Ludek Munzar
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Science Fiction
Land
Tschechoslowakei
Jahr
1963
Länge
81 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Science-Fiction der 1960ern aus Tschechien
Wir schreiben das Jahr 2163: Raumschiff Ikarie XB 1 und seine Besatzung machen sich auf eine historische Reise ins All. Kapitän Vladimir Abajev (Zdenek Stepanek) und seine Crew wollen den Planet Alpha Centauri erreichen. Auf dieser fremden Welt wollen sie eine Menschenkolonie gründen, die ohne Krieg und Hass auskommt. Nach den ersten Monaten stellt sich Gereiztheit und Apathie bei den Kosmonauten ein. Ein unerwartetes Hindernis verzögert die Mission. Ikarie XB 1 trifft auf ein scheinbar verlassenes Raumschiff. Das Raumfahrzeug ist ein veraltetes Model von der Erde. Die Überraschung wird zum Mysterium, als die Forscher die gesamte Besatzung tot auffindet. Alles zeugt darauf hin, dass diese sich gegenseitig umgebracht hat. Als zwei Besatzungsmitglieder der Ikaries auf Erkundung gehen, explodiert das fremde Schiff. Der Verlust droht den Zusammenhang der Kosmonauten zu zerstören. Doch auch von außen lauern Gefahren. Ein Dunkelstern bestrahlt das Raumschiff, sein Einfluss äußert sich in todbringender Müdigkeit.
Jindrich Poláks Film aus dem Jahr 1963 ist in vielen Hinsichten ein ungewöhnlicher Science-Fiction. "Ikarie XB 1" ist ein frühes Zeugnis für die osteuropäische fantastische Tradition im Film. Dabei ist der tschechische Regisseur vor allem für Clown Ferdinand sowie Pan Tau bekannt. Der singende Clown und der elegant gekleidete Herr mit den charakteristischen Melone und Regenschirm wurden schnell zu Publikumslieblingen sowohl im DDR-Fernsehen, als auch in Westdeutschland. In dem Fantasy-Film zeigt sich der tschechische Filmer von einer anderen Seite. Angelehnt an Stanislaw Lems Roman "Gast im Weltraum" erzählt er die Geschichte einer Gruppe Kosmonauten, die nach einem neuen bewohnbaren Planeten im All suchen. Nicht zu übersehen ist Poláks Gesellschaftskritik. Die Besatzung des fremden Schiffes ist fein angezogen, Geld liegt neben den verstaubten Leichen und die Besatzung war offensichtlich in einem Kartenspiel verwickelt. Einige Kritiker sehen darin den Beweis für die sozialistischen Überzeugungen des Filmemachers. Doch von ideologischer Rigidität ist hier keine Spur. Vielmehr ist "Ikarie XB 1" ein Kunstwerk. Jedes Detail ist gut durchdacht und dient der glaubhaften Zukunftsvision. Während anfangs die Harmonie zwischen den Crewmitgliedern in starren Bildern eingefangen wird, sorgt die zerrüttete Kameraführung am Ende für Spannung und Gruseln. Ein Werk, das zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist.
Tzveta Bozadjieva, Filmreporter.de
Galerie: Ikarie XB 1
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2024