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The Boss of it all

The Boss of It All

Originaltitel
Direktøren for det hele
Regie
Lars von Trier
Darsteller
Lars von Trier, Anders Hove, Jean-Marc Barr, Louise Mieritz, Casper Christensen, Mia Lyhne
Kinostart:
Deutschland, am 15.01.2009 bei Alpha Medienkontor
Kinostart:
Schweiz, am 29.03.2007 bei Frenetic Films
Genre
Komödie
Land
Dänemark, Schweden, Island, Italien, Frankreich, Norwegen, Finnland, Deutschland
Jahr
2006
FSK
ab 12 Jahren
Länge
99 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.thebossofitall.alphamedia-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
7,0 (1 User)
Lars von Triers skurrile Komödie über Büroalltag
Vor Jahren hat Ravn (Peter Gantzler) ein kleines IT-Unternehmen gegründet, das große Gewinne abwirft und einen Kunden nach dem anderen an Land zieht. Gegenüber seinen Angestellten behauptet er jedoch, ein einfacher, kleiner Mitarbeiter zu sein. Der Boss der Firma sitze angeblich in Übersee. So kann er problemlos schlechte Nachrichten überbringen, ohne befürchten zu müssen, in den Augen seiner Kollegen und Mitarbeiter in Ungnade zu fallen. Als Ravn das Unternehmen an eine isländische Firma verkaufen will, besteht dessen Präsident Finnur (Fridrik Thór Fridriksson) jedoch darauf, Ravns Chef kennenzulernen. Dadurch sieht sich Ravn gezwungen, Schauspieler Kristoffer (Jens Albinus) anzuheuern, der vorübergehend in die Rolle des ungeliebten Firmengründers schlüpfen muss. Anfänglich sieht dieser seine große Chance, doch langsam dämmert ihm, was seine imaginäre Figur alles verbrochen hat. Kristoffer nimmt auf seine eigene Art Stil und leise Rache.
Radikal, realistisch und nicht immer einfach, das sind nur einige Attribute, die dem Dogmatiker Lars von Trier nachgesagt werden. Er war einer der Unterzeichner von Dogma 95, einem Manifest, das unter anderem mehr Realismus und weniger Technik beim Filmemachen forderte. Filme wie Lars von Triers "Idioten" oder Thomas Vinterbergs "Das Fest" entstanden nach diesen Regeln. Längst ist von Trier wieder von dem strengen Regelwerk abgewichen, dennoch sind seine Filme von seinem sehr eigenen und wiedererkennbaren Radikalismus geprägt. So auch seine erste Komödie "The Boss of it all". Das Fehlen unterlegter Musik, die wenigen Schauplätze und vor allem die ungewöhnliche Kameraführung prägen das Szenario. Von Trier hat das neu entwickelte Aufnahmeverfahren "Automavision" angewandt. Ein Computerprogramm berechnet Kameraposition und -einstellung und verschiebt diese nach dem Zufallsprinzip. Auf die gleiche Art und Weise werden neu berechnete Werte für Neigung, Blickachse, Raumtiefe und Brennweite zufällig aneinandergereiht. So kommt es vor, dass sich innerhalb eines Dialogs in einer Szene Ton und Licht immer wieder verändern. Während zu Beginn des Films diese neue Technik die Aufmerksamkeit des Betrachters fesselt, entwickelt sich die Geschichte nur langsam. Im Lauf der Handlung entwickelt sich eine Dynamik und der Betrachter wird Zeuge einer seltenen Kostbarkeit des Genres. Entgegen von Triers Absicht entdecken manche Kritiker in der skurrilen Darstellung des oft langweiligen Büroalltags eine tiefere Bedeutung. Meine Empfehlung ist jedoch, in dieser teilweise irrationalen Komödie den tieferen Sinn beiseite zu schieben und den Film einfach zu genießen. Vielleicht war das ja jener tiefe Sinn, den Lars von Trier seinem Publikum mitteilen wollte.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Videoclip: Boss of it all
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The Boss of it all
2024