Epix
Der Typ

Der Typ

Originaltitel
Der Typ
Regie
Patrick Tauss
Darsteller
Wolfgang Ziemssen, Tim Seyfi, Wolfgang Packhäuser, Bernadette Heerwagen, Stipe Erceg, Karen Böhne
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2003
FSK
ab 18 Jahren
Länge
50 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Stipe Erceg zwischen halbstark und erwachsen
"Der Typ" erzählt eine Episode aus dem Leben Fabos, gespielt von Stipe Erceg. In einer durchzechten Nacht passieren dem jungen Mann allerlei skurrile Dinge. Alles fängt in einer Frankfurter Kneipe an, in die er irgendwann gegen Mitternacht stark angetrunken einkehrt - Fabo ist über die gesamte Dauer des Films betrunken. Dort macht er die Bekanntschaft eines Transvestiten namens Horst (Wolfgang Packhäuser), der bizarrer weise erwachsene Männer adoptiert. Auch Fabo bietet er eine Adoption an. Nach Sperrstunde folgt ein Intermezzo mit der Wirtin auf der Kneipentoilette. Doch das ist erst der Anfang einer wilden Nacht, die noch eine Fülle absonderlicher Erlebnisse für Fabo bereithält. Als er von einem Krankenwagen angefahren wird bleibt er unverletzt, provoziert jedoch den Sanitäter so penetrant, dass dieser ihm die Hand bricht. Egal, man war sowieso schon auf dem Weg ins Krankenhaus. Weitere Erlebnisse dieser Art - inklusive einer Medikamenten-Vergiftung - lassen immer größere Zweifel daran aufkommen, dass Fabo diese Nacht überleben wird.
Patrick Tauss ist ein mehrfach preisgekröntes Drama gelungen, dessen Anspruch sich dem Betrachter nur ganz langsam entfaltet. Nur auf den ersten Blick wird hier die Geschichte eines pöbelnden und aggressiven Provokateurs erzählt, der sich, abgesehen von seiner Trinkfestigkeit, allenfalls durch vulgäre Ausfälligkeiten auszeichnet. Auf den zweiten Blick handelt "Der Typ" von einem Mann, der in der Erwachsenenwelt noch nicht angekommen ist und sich in einer nicht endenden postpubertären Phase befindet. Dabei ist Fabo, gespielt von dem ausgezeichneten Stipe Erceg ("Die fetten Jahre sind vorbei"), keinesfalls so einfach gestrickt wie es scheint, er ist durchaus in der Lage, das eigene Verhalten zu reflektieren. Der Titel ist zweideutig. Einerseits handelt es sich um einen Bezug auf die Hauptfigur, die zahlreiche Charaktermerkmale des archetypischen Mannes aufweist, andererseits ist "Der Typ" eine Anspielung auf den Transvestiten Horst, dem trotz eines kurzen Auftritts eine Schlüsselrolle zukommt.
Jassien Kelm/Filmreporter.de
Epix
Der Typ
2024