Central Film
Whatever works - Liebe sich wer kann

Whatever works - Liebe sich wer kann

Originaltitel
Whatever Works
Alternativ
Untitled Woody Allen Project
Regie
Woody Allen
Darsteller
Quincy Rose, Dan Burkarth, Julie Basem, Willa Cuthrell-Tuttleman, Chris Nunez, Lyle Kanouse
Kinostart:
Deutschland, am 03.12.2009 bei Central Film
Kinostart:
Österreich, am 04.12.2009 bei Polyfilm
Kinostart:
Schweiz, am 03.12.2009 bei Frenetic Films
Genre
Komödie, Romanze
Land
USA
Jahr
2009
FSK
ab 12 Jahren
Länge
92 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.whateverworks.centralfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
7,3 (3 User)
Woody Allens pessimistischer Sicht der Welt
Eine gescheiterte Karriere als Physik-Professor, eine zerbrochene Ehe und ein misslungener Selbstmordversuch liegen hinter dem exzentrischen Eigenbrötler und Pessimisten Boris Yellnikoff (Larry David). Sein bis dahin mühsam zusammengehaltenes Leben bekommt noch mehr Risse, als er vor seiner Wohnungstür auf die hübsche Ausreißerin Melody (Evan Rachel Wood) trifft. Diese quartiert sich kurzerhand bei ihm ein. Langsam kommen sich die zwei höchst unterschiedlichen Charaktere näher. Melody himmelt Boris regelrecht an, er ist in ihren Augen ein Genie und verkörpert all das, was sie niemals sein wird. Auch Boris fühlt sich auf eine seltsame Art zu der jungen Frau hingezogen. Ihre Naivität und ihre Fröhlichkeit beeindrucken ihn. Er, der sich stets mit zornigen Tiraden gegen die Welt geschützt hat, wird durch die Begegnung beileibe nicht sensibler, aber zumindest offener gegenüber äußeren Einflüssen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Die Ehe besiegelt diese eigentümliche Liebe. Erst das Auftauchen von Melodys sittenstrenger Mutter Marietta (Patricia Clarkson) bedroht das Idyll. Tatsächlich gelingt es dieser, Zweifel in Melodys Köpfchen über ihr Zusammenleben mit Boris zu sähen. Dabei entdeckt Marietta gerade die Vorzüge der freien Liebe.
Woody Allens Protagonist Boris stellt schon in der ersten Szene klar: Dies ist kein Feel-Good-Movie! Wenn ihr sowas sehen wollt, seid ihr hier falsch! In dieser ersten Stellungnahme manifestieren sich bereits die größten Probleme der Komödie. Zum einen in Hauptdarsteller Larry David. Als Komiker, Produzent und Erfinder diverser US-Shows ist er unschlagbar. Natürlich hat er auch schauspielerisches Talent, dieses reicht im Falle von "Whatever works" aber nicht aus. Zu steif, zu klischeehaft, zu ungeschickt gibt er die teilweise genialen und witzigen Dialoge und Monologe Allens wieder. Zwar liegt gerade in der Künstlichkeit eine gewisse Portion Humor, David schafft es aber nicht, darüber hinaus zu gehen und die Spritzigkeit der ersten Minuten bis zum Ende durchzuhalten. Zum anderen verwendet Allen ein etwas antiquiertes, dramaturgisches Mittel. Er lässt seinen Protagonisten an das Publikum wenden. Immer wieder blickt und spricht Boris direkt in die Kamera. Wurde dieses Stilmittel eingesetzt, um den Film witziger zu machen? Statt herzlichen Gelächters folgen irritierende Blicke gen Leinwand. Dieser direkte Kontakt hat zur Folge, dass das Publikum aus dem Film aussteigt und einige Minuten braucht, um erneut in die Handlung einzusteigen.

Das bedeutet nicht, dass die Komödie humorlos oder missraten ist. Zweifelsohne hat sie ihre starken Seiten. Wenn beispielsweise Patricia Clarkson die Wandlung von der erzkonservativen Mutter Marietta zur lebenslustigen Menage-a-trois-Künstlerin vollzieht. Wenn Protagonist Boris unvorhergesehene Selbstmordversuche begeht oder Evan Rachel Wood mal nicht durch ihre bewusste Fröhlichkeit nervt und nachdenklichere Nuancen zeigt. Dass mit "Whatever Works" dem Regiealtmeister und Neurotiker erster Güte Woody Allen nicht der große Coup gelungen ist, das dürfte ihm selbst klar sein. Vor allem nach dem wunderbar harmonischen und charmanten "Vicky Cristina Barcelona" war es sicherlich schwer, noch eins draufzusetzen. Allen grub in seiner Schatzkiste und entdeckte ein rund 30 Jahre altes Drehbuch. Vielleicht liegt darin das Problem. Vielleicht nahm sich der Ausnahmeregisseur zu wenig Zeit, um das an sich geniale Drehbuch zu aktualisieren.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
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Galerie: Whatever Works
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Frenetic
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2024