Winklerfilm
Tschaikowski - Genie und Wahnsinn

Tschaikowski - Genie und Wahnsinn

Originaltitel
The Music Lovers
Alternativ
Tschaikowsky - Genie und Wahnsinn
Regie
Ken Russell
Darsteller
Alex 'Alien' Russell, Peter White, Richard Chamberlain, Glenda Jackson, Max Adrian, Christopher Gable
Kinostart:
Deutschland, am 26.02.1971 bei United Artists
Genre
Biographie, Musikfilm
Land
Großbritannien
Jahr
1970
FSK
ab 16 Jahren
Länge
123 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Leicht überzogenes Biopic über den Starkomponisten
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Richard Chamberlain) führt ein ausschweifendes Leben und macht kein Geheimnis daraus, dass der mit dem Grafen Anton Chiluvsky (Christopher Gable) ein homosexuelles Verhältnis hat. Die Tatsache, dass dadurch seine Karriere in Gefahr ist, lässt er zunächst außer Acht.

Künsterlisch läuft es dennoch erst mal gut: Tschaikowskis erstes Klavierkonzert wird ein großer Publikumserfolg. Nur sein Vorgesetzter Nicholas Rubinstein (Max Adrian) kritisiert ihn wohl auch deshalb scharf, weil er das Privatleben des Komponisten für unmoralisch hält. Begeistert von der Konzertpremiere ist auch Madame Nadedja von Meck (Izabella Telezynska), die Tschaikowski anbietet, bei ihr zu wohnen.

Auch die junge Nina (Glenda Jackson) ist von dem Künstler angetan und schreibt ihm Liebesbriefe. Um den gesellschaftlichen Konventionen Rechenschaft zu tragen, entschließt sich Tschaikowski seine Verehrerin zu heiraten. Diese Entscheidung gegen seine sexuelle Veranlagung hat fatale Folgen.
Regisseur Ken Russell versucht sich mit "Tschaikowski - Genie und Wahnsinn" an einem Biopic des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Richard Chamberlains ("Die Dornenvögel") Darstellung ist durchaus gelungen, weil er den Musiker als sensible und exzentrische Persönlichkeit verkörpert. Störend ist aber, dass der vermeintliche Wahnsinn Tschaikowskis zu sehr im Mittelpunkt steht. Da bleibt wenig Platz für sein geniales musikalischen Schaffens.

Ein weiteres Problem ist der Raum, den die unkommentierten Bilder einnehmen. Immer wieder werden imposante Landschaftsaufnahmen in Szene gesetzt und vom musikalischen Werk Tschaikowskis untermalt. Auch in den Momenten, die den Protagonisten als psychisch labil zeigen, wird wenig gesprochen. Das wirkt zwar eindringlich, dafür fehlt es der zweistündigen Geschichte aber streckenweise an Inhalt und Dialogen, wodurch insgesamt ein eher oberflächlicher Eindruck bleibt.
Stefan Huhn, Filmreporter.de
Ken Russells Biopic setzt zu sehr auf Bildsprache und Musik und vergisst dabei gelegentlich den Zuschauer mit Hintergrundinformationen zu versorgen.
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Tschaikowski - Genie und Wahnsinn
2024