X Verleih
Berlin '36

Berlin '36

Originaltitel
Berlin '36
Alternativ
Stille Sieger (Arbeitstitel); Berlin 36 (Schreibweise)
Regie
Kaspar Heidelbach
Darsteller
Harvey Friedman, Tomas Spencer, André Dietz, Marita Breuer, Oliver Unkel, Matthias Redlhammer
Kinostart:
Deutschland, am 10.09.2009 bei X Verleih
Kinostart:
Österreich, am 04.12.2009 bei Filmladen
Genre
Drama
Land
Deutschland
Jahr
2009
FSK
ab 0 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.berlin36.x-verleih.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Wahre Geschichte einer verhinderten Goldmedaille
Im Jahr 1936 hat sich die Rassenpolitik des deutschen Regimes noch nicht in das weltweite Bewusstsein eingebrannt. Ein Ereignis sorgt dafür, dass die Augen der internationalen Öffentlichkeit aus einem anderen Grund auf Deutschland ruhen: Die Olympischen Spiele in Berlin von 1936. NSDAP-Staats und -Parteiführung arbeiten auf Hochtouren, denn das erklärte Ziel der Nationalsozialisten ist klar: Der Welt soll bewiesen werden, dass die arische Rasse allen anderen überlegen sei. Dabei soll der Schein gegenüber den ausländischen Sportlern und Journalisten gewahrt bleiben. Eine halbherzige Zulassung jüdischer Sportler ist aufgrund des angedrohten Boykotts der Amerikaner unumgänglich. Das stellt die NS-Funktionäre im Hochsprung vor ein besonders brisantes Problem, das den Namen Gretel Bergmann (Karoline Herfurth) trägt. Die emigrierte deutsche Jüdin ist britische Meisterin, erklärte Favoritin auf eine Goldmedaille und ein Publikumsliebling. Als Druck auf ihre Familie ausgeübt wird, kehrt Gretel widerwillig nach Deutschland zurück. Im Trainingslager zeigt sie unter dem ideologiefreien Trainer Hans Waldmann (Axel Prahl) die besten Leistungen. Doch dann wird Waldmann ersetzt und Reichsportführer Hans von Tschammer und Osten (Thomas Thieme) entdeckt eine Herausforderin für Gretel.
16 Jahre nach "Polski Crash" dreht Kaspar Heidelbach wieder einen Kinofilm. Der Regisseur hat sich mit aufwendigen Fernsehspielfilmen wie "Das Wunder von Lengende" bekannt gemacht. Bei diversen Fernsehproduktionen arbeitet er mit Autor Lothar Kurzawa zusammen. Von diesem stammt auch das Drehbuch zu "Berlin '36", welches auf einer Idee von Eric Friedler basiert. Der NDR-Redakteur hatte 1999 die Dokumentation "Die Angst sprang mit" über Gretel Bergmann gedreht. Die Geschichte von Olympia '36 ging ihm nicht aus dem Kopf. Er entwickelte die Idee eines Spielfilms, die schließlich bei Heidelbach landete und diesen begeisterte.

Die gebürtige Laupheimerin Gretel Bergmann lebt seit 1937 unter dem Namen Margaret Lambert in den USA, wo sie 1942 die US-Staatsbürgerschaft annahm. Als Welt-Redakteur Uwe Schmitt 2004 die ehemalige Hochspringerin in New York besucht, fragt er sie nach ihren Chancen bei der Olympiade 1936. Er bekommt eine klare Antwort: "Gold, nichts anderes wäre es gewesen. Gold." Der unbändige Ehrgeiz und die Wut, die Bergmann 1936 gespürt haben muss, bringt auch Karoline Herfurth überzeugend auf die Leinwand. Ihr Gegenpart Sebastian Urzendowsky in der Rolle der Marie steht ihr nicht nach. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch: Die Dialoge der beiden scheinen seltsam unausgereift, die Spannung baut sich in einzelnen Szenen auf, um unvermittelt abzubrechen. Über lange Strecken wird nicht klar, in welche Richtung der Film geht, weil von allem ein bisschen geboten wird. Mal wird Gretel in Spionage-Manier bedroht, im nächsten Moment stellt sich ihr ehemaliger Trainier märtyrerhaft schützend vor sie. Die Interviewausschnitte der echten Gretel Bergmann vermitteln am Ende das Gefühl von Leid und fehlendem Unrechtsbewusstsein, das in der Filmdramaturgie nicht recht aufkommen will.
Karolina Zebrowski/Filmreporter.de
Videoclip: Berlin '36
Im Jahr 1936 sind die Nationalsozialisten damit beschäftigt die angebliche Überlegenheit der arischen Rasse gegenüber den Juden zu proklamieren....
 
Galerie: Berlin '36
Regisseur Kaspar Heidelbach zeichnet in "Berlin '36" den Verlauf einer wahren Begebenheit von 1936 nach. Es geht um die Sport-Politik der NSDAP,...
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Berlin '36
2024