Winkler Film
Jeanne D'Arc

Jeanne D'Arc

Originaltitel
Joan of Arc
Regie
Christian Duguay
Darsteller
Robert Orr, David Nykl, Jan Nemejovsky, Avi Muyderman, Curtis Mathew, Mikulas Mara
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Film, Historienfilm
Jahr
1999
FSK
ab 12 Jahren
Länge
180 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Leelee Sobieski als Legende Jungfrau von Orléans
Jeanne D'Arc (Leelee Sobieski) wächst als einfaches Bauernmädchen in Domrémy auf. Schon als Kind bemerkt der Dorfpfarrer ihre tiefe Gläubigkeit. Er ist es auch, dem Jeanne als 13-jähriges Kind ihre erste Vision von der Heiligen Katharina anvertraut. Die Erscheinungen häufen sich, neben der Heiligen Katharina hat Jeanne auch Visionen von Erzengel Michael und der Heiligen Margareta. Diese erteilen ihr stets den Auftrag, Frankreich von den englischen Besetzern zu befreien und dem Dauphin zum Thron zu verhelfen. Da sie von ihrem Vater (Powers Boothe) keine Unterstützung erhält, gibt ihr der Dorfpfarrer seinen Segen. Heimlich schleicht sie sich nach Poitier, um die Obrigkeit von ihrem Vorhaben zu unterrichten. Nach anfänglichem Misstrauen genießt sie bald breites Vertrauen - selbst vom Dauphin. Vom Volk wird sie als Jungfrau von Orléans verehrt, die der Legende nach Freiheit und Friede bringen wird. Unter ihrer Führung gelingt es dem Heer tatsächlich, die Engländer zurück zu drängen, und wie vorausgesagt wird der Dauphin zum König gekrönt. Jeanne D'Arc steht auf dem Höhepunkt ihrer Popularität. Aber es dauert nicht lange, bis sich kirchliche Würdenträger gegen sie wenden und sie als Ketzerin anklagen. Im folgenden Prozess wird sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.
Ganz ohne Pathos kommt die Verfilmung einer Legende nicht aus. Ein bisschen weniger wäre hier mehr. Der kanadische Regisseur Christian Duguay setzt in seinem zweiteiligen Fernsehfilm ganz auf die Mitleidsdrüse. Zeitlupeneinstellungen von Schlachtszenen verstärken die übermächtigen, pathetischen Bilder der heroischen, im Mittelpunkt stehenden, jungen französischen Heldin. Hauptdarstellerin Leelee Sobieski macht ihre Sache als Jeanne D'Arc gut, obwohl einige Handlungsabläufe nur schwer nachvollziehbar sind. Um diese nicht näher erklären zu müssen, lässt der Regisseur einfach Engel erscheinen. Man kauft ihr allerdings ihren Glauben und die Begeisterung der Massen für ihre Erscheinung ab. Übertroffen wird sie von dem großartig agierenden Peter O'Toole. Ihm ist es auch zu verdanken, dass man dem Pathos nicht überdrüssig wird. Fairerweise muss hinzugefügt werden, dass es Duguay nicht einfach hatte. Vor ihm versuchten es rund ein Dutzend andere Regisseure, die Legende von Jeanne D'Arc auf die Leinwand zu bannen. Manche waren erfolgreicher, andere scheiterten kläglich. Seine Version der Jungfrau von Orléans mag zwar pathetisch und etwas zu lang geraten sein, aber immerhin ist sie unterhaltsam.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Winkler Film
Jeanne D'Arc
2024