Neue Visionen
Hotel Sahara - Die Suche nach dem Paradies

Hotel Sahara - Die Suche nach dem Paradies

Originaltitel
Hotel Sahara - Die Suche nach dem Paradies
Regie
Bettina Haasen
Kinostart:
Deutschland, am 06.08.2009 bei Neue Visionen Filmverleih
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 0 Jahren
Länge
86 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.hotelsahara.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Die Grenze zum Glück liegt vor Nouadhibou
Flüchtlinge aus ganz Afrika versuchen, über die Hafenstadt Nouadhibou nach Europa zu gelangen. Oft müssen sie jahrelang arbeiten, um sich die Überfahrt zu verdienen, und auch dann ist auf die Menschenschmuggler nicht immer Verlass. Wem der Aufbruch ins Ungewisse nicht gelingt, ist gezwungen, in der Hafenstadt zu bleiben. Junge Menschen mit unterschiedlichen Träumen werden in der Dokumentation vorgestellt: Lamiya möchte ein Fußballheld werden. Die junge Chichi glaubt, ein neues, sauberes Zuhause in Europa zu finden. Wesentlich ernüchterter zeigt sich Kevin, dem Europa nicht mehr wie das geheiligte Land erscheint. "Die Afrikaner kennen gerade nur eins: Europa!" sagt er und fügt hinzu "Aber Europa ist nicht das Paradies." Seine Illusionen haben sich an der Realität der kleinen Hafenstadt zerschlagen. Aber er kann nicht mit leeren Händen zu seiner Familie zurückkehren. Auch Fußballer Lamiya hat bereits einen Schiffbruch auf dem Ozean erlebt - und als einer von wenigen überlebt. Aufgeben kommt für ihn trotzdem nicht in Frage.
Ein kleines Fischerboot voll bepackt von Menschen inmitten gefährlich hoher Wellen. Die Überfahrt in Pirogen von Mauretanien zu den Kanarischen Inseln kostet vielen Flüchtlingen jedes Jahr das Leben. Aber der Traum von einem glücklichen Leben ist größer als die Angst vor dem Scheitern. Warum gehen zehntausende Flüchtlinge jedes Jahr solche Risiken ein? "In Europa verdient man in einem Monat mehr als in einem Jahr in Afrika", erklärt einer der Betroffenen. Regisseurin Bettina Haasen möchte keine Einzelschicksale dokumentieren. Sie hat niemanden auf seinem Lebensweg begleitet. Vielmehr wünscht sie sich, einen Eindruck von einer Stadt zu vermitteln, in der viele Afrikaner auf dem Weg ins vermeintliche Paradies zum Warten gezwungen sind. Haasen hat bewusst auf einen Kommentar verzichtet, um die Bilder der Landschaft und der Menschen für sich sprechen zu lassen. Diese Herangehensweise ist zeitweilen etwas verwirrend, denn dem Zuschauer fehlt ein Leitfaden. Dennoch gelingt es der Regisseurin, die Illusionen der jungen Menschen nachvollziehbar zu machen, die von Europa träumen.
Kristin Voss/Filmreporter.de
Eine kleine Hafenstadt an der Küste von Mauretanien ist für viele die Endstation Sehnsucht. Zahlreiche Flüchtlinge treffen hier aufeinander, die...
 
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2024