Rapid Eye Movies
Samson & Delilah (Plakat) 2009

Samson & Delilah

Originaltitel
Samson and Delilah
Regie
Warwick Thornton
Darsteller
Alfreda Glynn, Rona McDonald, Jessica Sanderson, Tyrone Wallace, Dylan McDonald, Patricia Rigby
Kinostart:
Deutschland, am 29.12.2011 bei Rapid Eye Movies
Genre
Drama
Land
Australien
Jahr
2009
FSK
ab 12 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Warwick Thornton interpretiert den Traum vom Glück
Samson (Rowan McNamara) und Delilah (Marissa Gibson) führen ein einfaches, hartes Leben. Delilah kümmert sich um ihre kranke Großmutter (Mitjili Napanangka Gibson), fährt sie zum Arzt, sorgt dafür, dass sie ihre Medizin nimmt und gestaltet mit ihr traditionelle Bilder. Samson lebt hingegen in den Tag hinein. Er schnüffelt aus Langeweile Klebstoff und treibt sich im Dorf herum. Das isolierte Dorf ist eine sehr kleine Gemeinde in der australischen Wüste. Sollte hier etwas passieren, braucht die Polizei Stunden, um hierher zu gelangen. Die Jugendlichen sind größtenteils sich selbst überlassen. Als Delilahs Großmutter stirbt, wird sie von den anderen Frauen mit Stöcken geschlagen. Zusammen mit Samson flieht sie in die nächste Stadt. Doch statt eines besseren Lebens, wird sie mit Armut, Gewalt, Verachtung und einem Kampf ums Überleben konfrontiert.
Die Handlung seines ambitionierten Spielfilmdebüts setzt Regisseur Warwick Thornton nicht in eine malerischen Landschaft, auch zeichnet er kein romantisch-verklärtes Bild der Aborigines. Sein Film hat dennoch sehr starke Bilder, hält nicht mit den Gewaltszenen zurück und zeigt eine Welt, die nicht fair ist. Was die beiden Hauptcharaktere verbindet, ist ihre Liebe. Zuerst sind die Gefühle nur einseitig und kommen eher aus dem Bedürfnis, teilzuhaben. Später entstehen zarte Bande, nie verurteilt der eine das Verhalten des anderen. Man kann sagen, dass "Samson and Delilah" eine Liebesgeschichte ist, doch nur, wenn man hinzufügt, dass es sich dabei eher um eine unkonventionelle Liebesgeschichte handelt. Ihre Liebe entsteht aus dem Willen zu Überleben.

Das romantische Drama beginnt sehr stark und bringt den Zuschauer sogar an der einen oder anderen Stelle zum Lachen, oder wenigstens zum Schmunzeln. Doch wenn die beiden Helden in die Stadt kommen, im Supermarkt klauen und es sich unter der Brücke mit einem Alkoholiker (Scott Thornton) gemütlich machen, schlägt die positive Stimmung schnell um. Man ist hin und her gerissen und was als Neuanfang für die Figuren gedacht war, entpuppt sich schnell als Hölle auf Erden. Neben den Schauspielern, hier seien besonders die lange in Erinnerung bleibende Darstellung von Mitjili Napanangka Gibson und die beiden Newcomer erwähnt, spielt Musik eine wichtige Rolle. Sie reflektiert die innere Zerrissenheit und die Gefühlswelt der Figuren. Dabei ist die die musikalische Spannbreite breit. So gibt es Songs der mexikanischen Sängerin Ana Gabriel, der Countrylegende Charley Pride und Troy Cassar-Daley zu hören. Was überrascht, ist die spärliche Verwendung von Dialogen. Dafür sagt jede Einstellung einiges über die Figuren und ihre Situation. Der Zuschauer muss sich nur die Mühe machen, diese Informationen für sich zu deuten.
Heike Maleschka/Filmreporter.de
Videoclip: Samson & Delilah
Bewegende Geschichte zweier Aborigine-Teenager. Seine Geschichte platziert Thornton in keine malerischen Landschaft und zeichnet auch kein...
 
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