pop tutu film
Auf halbem Weg zum Himmel

Auf halbem Weg zum Himmel

Originaltitel
Auf halbem Weg zum Himmel
Regie
Ulrich Miller, Andrea Lammers
Darsteller
Martín Quip Mucú, Carlos Ramiro Contreras Valenzuela, Natividad Sales Calmo, Alfonso Hernández Maldonado, Maria Estela López Funes
Kinostart:
Deutschland, am 03.09.2009 bei pop tutu film
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2008
FSK
ab 12 Jahren
Länge
108 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.aufhalbemwegzumhimmel.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Der Weg zur Gerechtigkeit ist weit und schwierig
Die Morgendämmerung bricht an, erste Geräusche des jungen Tages sind zu hören. Wir sind in einem kleinen Dorf irgendwo in Lateinamerika, wo die Bewohner ihre morgendlichen Rituale vollziehen. Das ist der erste Eindruck - doch der täuscht. Denn La Aurora, zu Deutsch die Morgenröte, ist nicht irgendein Dorf, das exemplarisch für das beliebige Bild einer Agrargemeinde auf dem lateinamerikanischen Kontinent gelten kann. Die Siedlung und die Hartnäckigkeit ihrer Bewohner sind in ganz Guatemala bekannt und beispielhaft. Sie sind keine autoritätshörige Dorfbewohner, sie haben es geschafft, ein Exempel zu statuieren. Ein Exempel für den Kampf um Gerechtigkeit und Recht. Die Gemeinde La Aurora hat einen in der Geschichte des korrupten Landes außerordentlichen Schritt gewagt. Sie verklagten die eigene Regierung. Im Jahre 1995, als das große Fest zum einjährigen Jubiläum der Dorfgründung vorbereitet wurde, kamen bewaffnete Soldaten, die die aus dem mexikanischen Exil zurückgekehrten Bürger einschüchtern sollten. Als diese sich gegen das Militär stellen und die Truppe zum Verlassen ihres Gebietes aufforderten, kommt es zu einer Schießerei. Die Bewohner wenden daraufhin an, was sie im Exil gelernt hatten. Sie verklagten die junge Demokratie Guatemalas auf ein Staatsverbrechen. Doch es stellt sich bald heraus, dass zwischen einer theoretisch existierenden und einer praktisch funktionierenden Demokratie ein großer Unterschied besteht.
Zwölf Jahre besuchten Andrea Lammers und Ulrich Miller die kleine Gemeinde im Norden Guatemalas und dokumentierten deren Weg durch die rechtlichen Instanzen des Landes. Dabei hatten sich beide nicht träumen lassen, wie sehr dieser Film ihr Leben beeinflussen würde. Zum Zeitpunkt des Anschlags befand sich Andrea Lammers als Beobachterin der Menschenrechtssituation im Land und lernte die verletzten Dorfbewohner am Krankenbett kennen. Als ihr die Idee zu einer Dokumentation kam, wusste sie nicht, dass sie dieses Thema mehr als ein Jahrzehnt begleiten würde. Der persönliche Bezug der Regisseure Lammers und Miller zu den Dorfbewohnern ist der Dokumentation anzumerken. Sie lassen sich viel Zeit, um Landschaft, Personen und Eindrücke in langen Sequenzen zu zeigen. Es scheint fast, als fürchteten sie, dass der Zuschauer sonst die Besonderheit und Schönheit des Dorfes mit seinen mutigen Einwohnern nicht nachvollziehen könnte. Detailliert beschreiben sie den Rechtsstreit, der über zehn Jahre dauerte. Der unerschütterliche Glaube an die allgemeingültigen Menschenrechte trieb diese Menschen an, Lammers und Miller zollen ihnen mit ihrem Porträt den nötigen Respekt. Doch die komplexen politischen Hintergründe und die bewegten Vorgeschichten der Protagonisten machen es dem Guatemala-Unkundigen bisweilen schwer, ihnen dabei zu folgen. Die Tiefe des Dokumentarfilms ist aber auch in diesem Geflecht begründet. Wer keine Ahnung von den Zuständen in Guatemala hat, Maya für einen ausgestorbenen mysteriösen Stamm hält und noch nie für seine eigenen Rechte kämpfen musste, sollte sich diesen Film ansehen. Danach weiß er mit den abstrakten Begriffen Menschrechte und Demokratie sicher mehr anzufangen.
Karolina Zebrowski/Filmreporter.de
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