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Höher als der Himmel

Höher als der Himmel

Originaltitel
Høyere enn himmelen
Regie
Berit Nesheim
Darsteller
Nina Helene Andersen, Gunhild Enger, Per Jansen, Jorunn Kjellsby, Joachim Calmeyer, Aslak Ø. Borgersrud
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Drama, Kinderfilm
Land
Norwegen
Jahr
1993
FSK
ab 0 Jahren
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Eine alten Liebe, die keine Grenzen kennt
Die 12-jährige Mari (Inger Lise Winjevoll) hat spezielle Wünsche an den bevorstehenden Sommer. Sie wünscht sich, dass entweder der Busen zu wachsen anfängt oder sie endlich eine Freundin findet. Die rebellische Außenseiterin ist vor allem genervt von ihrem kleinen Bruder Morten (Arne Willy Granli Johnsen), der den Eltern alles recht machen will. In der frisch pensionierten Lehrerin Miss Kjaer (Harriet Andersson) findet sie bald eine Verbündete. Die kauzige alte Dame nimmt sich der Pubertierenden an und es entwickelt sich bald eine besondere Freundschaft zwischen beiden. Miss Kjaer erzählt dem Mädchen von ihrer großen Liebe Aleksander Larsen (Joachim Calmeyer), der nach dem Krieg nicht mehr zu ihr zurückkehrte. Angeblich liebte er sie höher als der Himmel. Mari findet heraus, das der Kontakt zwischen den beiden Liebenden noch nicht ganz abgerissen ist. Noch immer schreibt Aleksander seiner ehemals Verlobten Postkarten, allerdings verzichtet diese wegen ihres gekränkten Stolzes darauf zu antworten. Mithilfe des Fischerjungen Henrik (Aslak Ø. Borgersrud) versucht Mari der einstigen Beziehung nach all den Jahrzehnten noch einmal Leben einzuhauchen.
Der norwegische Regisseur Berit Nesheim verbindet Stilmerkmale eines Kinderfilms mit denen einer Liebesgeschichte. In pittoresker Landschaft verknüpft er die Leiden einer pubertierenden Außenseiterin mit der Ambivalenz einer großen emotionalen Zuneigung vergangener Tage. Der Charme der Darbietung ist vor allem den beiden Protagonistinnen Inger Lise Winjevoll und Harriet Andersson geschuldet, die miteinander sehr harmonieren und der Handlung die nötige Glaubwürdigkeit verleihen. Natürlich erinnert der Plot von seiner dramaturgischen Ausgangslage entfernt an den Hollywood-Klassiker "Harold und Maude" von Hal Ashby, allerdings kommt "Höher als der Himmel" weitestgehend ohne morbide Momente aus und verlässt nie den Pfad der altersgerechten Darbietung. Nichtsdestotrotz ist das Werk von Berit Otto Nesheim nicht nur etwas für Heranwachsende, sondern eben auch für den volljährigen Zuschauer mit Hang zur melancholischen Romantik.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
2024