Alive
Electra Glide in Blue

Harley Davidson 344

Originaltitel
Electra Glide in Blue
Regie
James William Guercio
Darsteller
Robert Blake, Billy Green Bush, Mitchell Ryan, Jeannine Riley, Elisha Cook jr., Royal Dano
Kinostart:
Deutschland, am 15.10.1973 bei United Artists
Genre
Action
Land
USA
Jahr
1973
FSK
ab 16 Jahren
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Strafzettel und ein mysteriöses Verbrechen
John Wintergreen (Robert Blake) ist Polizist bei der Motorradstreife des US-Bundesstaates Arizona. Sein Revier sind die verlassenen Highways inmitten der Wüstensteppe unter gleißendem Sonnenlicht. Egal welche Ausrede er für die diversen Fehlverhalten zu hören bekommt, der akribische Wintergreen drückt niemals ein Auge zu. Mit seiner Harley-Davidson Electra Glide fährt er die Straßen auf der Suche nach Verkehrssündern ab und träumt von einer Karriere bei der Mordkommission.

Auf den Patrouillenfahrten wird er zeitweise von seinem Berufskollegen Zipper (Billy Green Bush) begleitet. Es ist die Zeit der Sonnenkinder und Beatniks. Vor allem Zipper kann mit dieser Bewegung wenig anfangen und schikaniert mit Vorliebe harmlose Hippies. Als Einsiedler Frank bei der Kotelett-Zubereitung erschossen wird, ist die Aufregung groß. Aus Los Angeles rückt Ermittler Harve Poole (Mitch Ryan) an, um das Verbrechen aufzuklären. Poole macht Wintergreen zu seinem Assistenten, doch schon bald kommt es zu Spannungen zwischen den beiden Gesetzeshütern.
Regisseur und Komponist James William Guercio widmet sich in seinem dramatischen Krimi mit Roadmovie-Einfluss den Weiten des US-Bundesstaates Arizona. Seine Bilder sind ein Genuss für die Augen des interessierten Zuschauers. Paragraphenversessen, ein wenig rassistisch und ziemlich mürbe von der ständigen Unterforderung erzählt Guercio vom Alltag der Streifenpolizisten in einer Menschenverlassenen Gegend. In Allegorie zum Drehort werden die Ereignisse in unaufgeregter Weise beleuchtet.

Die Inszenierung besticht durch atmosphärische Dichte und einen überzeugenden Robert Blake. Vor allem die Endsequenz muss Vergleiche mit Werken wie "Easy Rider" oder "Bonnie und Clyde" nicht scheuen. Auf einem geraden Highway entfernt sich die Kamera langsam von dem Protagonisten, genau wie sie die Erzählung hinter sich lässt. Nach kurzer Zeit sind nur noch die roten Felsformationen der Steppenlandschaft in einiger Entfernung zu sehen, nachdem das von Guercio komponierte "Tell me" längst einsetzt hat. Sehen- und hörenswert.
Timo Buschkämper, Filmreporter.de
Alive
Electra Glide in Blue
2024