Winkler Film
Nashville (1975)

Nashville

Originaltitel
Nashville
Regie
Robert Altman
Darsteller
David Arkin, Barbara Baxley, Ned Beatty, Karen Black, Ronee Blakley, Timothy Brown
Kinostart:
Deutschland, am 12.03.1976 bei United International Pictures (UIP)
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
1975
FSK
ab 12 Jahren
Länge
161 min.
IMDB
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brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Träume und Schicksale im Country-Nukleus Nashville
"Nashville" erzählt von den Träumen und Schicksalen von 24 Musikenthusiasten. Die Geschichte spielt um das Jahr 1976. Die Figuren sind alle irgendwie mit Nashville verbunden. Diese ist die Hauptstadt von Country-, Western, Bluegrass und anderen Folkloremusikstilrichtungen. So tummeln sich überall Country-Stars und jene, die es noch werden wollen.

Im Zentrum der Erzählung stehen unter anderem Superstar Haven Hamilton (Henry Gibson) und die populäre Sängerin Barbara Jean (Ronee Blakley). Diese ist das große Vorbild von Sueleen Gay (Gwen Welles), die ebenfalls als Country-Sängerin durchstarten will. Dass sie kein musikalisches Talent hat, will sie nicht einsehen. Als roter Faden zieht sich die Vorbereitung auf ein großes Konzert durch den Film. Dieses wird zu Ehren eines Wahlkampfes sowie der 200-Jahrfeier der USA in Nashville aufgeführt.
Möchtegernstars sind ein Phänomen der Unterhaltungsindustrie. Es gibt unzählige untalentierte Musiker und Schauspieler, die sich nicht eingestehen, dass sie für die Bühne nicht geschaffen sind Mit diesem Thema befasst sich auch Robert Altman in seinem Drama "Nashville". Der Regisseur übt deutliche Kritik an der Entwicklung der Folkore-Musikbranche in den USA. In den 1970er Jahren wollen viele Musiker um jeden Preis Country-Stars werden, auch wenn sie gänzlich talentlos sind.

"Nashville" erinnert von seinem Aufbau an eine Dokumentation. Die Zuschauer können keine durchgehende Handlung erkennen, was von Altman auch beabsichtigt ist. Die fiktiven Charaktere wirken so auf das Publikum greifbarer und realistischer. Auch mit vorherigen Projekten stach der Regisseur auch formal hervor. In "McCabe & Mrs. Miller" räumt er mit Western-Klischees auf, indem er die männliche und weibliche Hauptcharaktere auf die gleiche Ebene stellt. Von der Genretypischen Männerdominanz ist hier nichts zu spüren. Auch in "California Split" kann man keinen chronologischen Handlungsstrang ausfindig machen. "Nashville" kennzeichnet Höhepunkt und Ende dieser Schaffensphase von Altman. Danach widmet sich der Regisseur überwiegend Spielfilmen mit chronologischem Ablauf.
Marlene Griesmayer, Filmreporter.de
Galerie: Nashville (1975)
Robert Altmans "Nashville" portraitiert die Country- und Western-Hochburg der 1970er Jahre.
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Nashville (1975)
2024