Pandastorm Pictures
Ein Sommer in New York - The Visitor

Ein Sommer in New York - The Visitor

Originaltitel
The Visitor
Regie
Tom McCarthy
Darsteller
Ramon Fernandez, Deborah Rush, Ashley Springer, Laith Nakli, Jacqueline Brogan, Walter Mudu
Kinostart:
Deutschland, am 14.01.2010 bei Pandastorm Pictures
Kinostart:
Österreich, am 11.06.2010 bei Polyfilm
Kinostart:
Schweiz, bei Pathé Films
Kinostart Deutschland
Ein Sommer in New York - The Visitor
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2007
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Immigranten in den Klauen der kalten Bürokratie
Seit dem Tod seiner Frau führt Universitätsprofessor Walter Vale (Richard Jenkins) ein gleichgültiges Leben in einem Vorort in Connecticut. Er hält seit Jahren dieselbe Vorlesung, hat keine Freunde und kein Ziel vor Augen. Da seine Frau eine begnadete Pianistin war, versucht er das Klavierspiel zu erlernen. Aufgrund seines mangelnden Talents scheitert er auch in dieser Hinsicht. Als er beruflich nach New York reist, um an einer Konferenz teilzunehmen, wartet in seiner dortigen Zweitwohnung eine Überraschung auf ihn: Das Apartment wird von einem jungen Paar bewohnt. Wie sich herausstellt, wurde der Senegalesin Zainab (Danai Jekesai Gurira) und dem Araber Tarek (Haaz Sleiman) die Wohnung Walters illegal vermietet.

Die beiden haben keine Aufenthaltserlaubnis und brauchen dringend eine Unterkunft. Spontan beschließt der Universitätsdozent, das Paar vorübergehend bei sich wohnen zu lassen. Innerhalb kurzer Zeit freundet er sich mit Tarek an, der Walter seine Kultur näher bringt und ihm das Trommeln beibringt. Gerade als Walter neuen Lebensmut fasst, wird Tarek in einer U-Bahn-Station von der Polizei aufgegriffen. Ihm droht die Abschiebung. Zusammen mit Zainab und Tareks Mutter Mouna (Hiyam Abbas) versucht Walter verzweifelt nach einer Lösung.
"Die Stärke Amerikas sind ihre Immigranten." Als Tarek von Walter im Polizeirevier besucht wird, kann man diese Worte auf einem Plakat lesen. Im Kontext der Handlung sind sie ein zynischer Kommentar zur aktuellen Immigrantensituation in den USA. Regisseur Tom McCarthy entlarvt das Land der unbegrenzten Möglichkeiten als starres System, in dem die Menschlichkeit dem bürokratischen Apparat gnadenlos untergeordnet wird. Die größte Stärke des Films liegt in der Umkehrung dieser Maxime. Die Geschichte konzentriert sich ganz auf das menschliche Miteinander ihrer Figuren. Tarek wird nicht als prototypischer Immigrant vorgeführt, sondern als Individuum gezeigt, das sich in New York ein Leben in einem sozialen Geflecht aufgebaut hat, das durch seine Abschiebung brutal auseinandergerissen wird. Auch Walters Leben wird grundlegend beeinflusst. Der desillusionierte Witwer findet in Tarek einen echten Freund und empfindet zum ersten Mal seit dem Tod seiner Frau wieder Freude am Leben.

So wird die Begegnung verschiedener Kulturen vor allem zu einer Begegnung zwischen Individuen. Dass Walters Entwicklung durchgehend glaubwürdig ist, liegt nicht zuletzt am grandiosen Spiel von Richard Jenkins. Der Schauspieler versteht es anhand kleiner Gesten und unscheinbarer Blicke, den Wandel seiner Figur überzeugend darzustellen. Dem erstklassigen Spiel Jenkins' sowie der anderen Darsteller ist es zu verdanken, dass "The Visitor" gegen Ende nicht zum Betroffenheitskitsch verkommt. Besonders stark ist das ebenso kämpferische wie desillusionierende Schlussbild: Walter setzt sich mit Tareks Musikinstrument in eine U-Bahnstation. Während die Menschen unberührt an ihm vorbeigehen, trommelt er sich wie ein Besessener die Seele aus dem Leib. Immer schneller, immer lauter. Gegen den Lärm der vorbeifahrenden Bahn kommt er dennoch nicht an.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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2024