Koch Media
Der unsichtbare Agent

Der unsichtbare Agent

Originaltitel
Invisible Agent
Regie
Edwin L. Marin
Darsteller
Hans Schumm, Ferdinand Schumann-Heink, William Ruhl, Otto Reichow, Charles Regan, Eddie Parker
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Science Fiction
Land
USA
Jahr
1942
Länge
81 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Unsichtbarer US-Spion belauscht die Nazis
Frank Griffin (Jon Hall) hat von seinem Großvater eine Geheimformel geerbt, die einen Menschen unsichtbar machen kann. Doch er hält sie unter Verschluss, weil er ihre Verwendung für zu gefährlich hält. Unter dem Namen Frank Raymond bertreibt er in den 1940er Jahren eine Druckerei in Manhattan. Eines Tages besuchen ihn vier bewaffnete Männer und drängen ihn, die Formel herauszurücken. Es stellt sich heraus, dass sie Geheimagenten der deutsch-japanischen Achse sind. Griffin kann den Agenten des Feindes nur knapp entkommen. Auch die US-Regierung ist auf seine Formel scharf und bittet ihn, um die Herausgabe. Griffin willigt nach dem Angriff auf Pearl Harbor ein, um seinem Land im Kampf gegen die Deutschen und Japaner zu helfen. Dabei stellt er die Bedingung, dass nur er selbst das Mittel benutzen darf. Unsichtbar gemacht springt er mit dem Fallschirm über Deutschland ab. Dort trifft er sich mit Agentin Maria (Ilona Massey). Sie hilft ihm, an geheime Informationen heranzukommen, indem sie einen SS-Offizier beim Abendessen angräbt. Dabei erfährt sie, dass die Deutschen einen Angriff auf die USA planen.
"Der unsichtbare Agent" ist eine Fortsetzung von James Whales Horrorfilm "Der unsichtbare Dritte". Die Verbindung ist, dass Agent Frank Griffin der Enkelsohn von Dr. Jack Griffin ist. Dieser hatte im ersten Teil eine Formel erfunden, mit deren Hilfe er unsichtbar werden konnte. Edwin L. Marin verlässt mit seiner Regiearbeit das Horrorgenre. Eine Sequenz, in der sich der Unsichtbare in der Badewanne einschäumt, dürfte auch heutige Zuschauer zum Lachen bringen. Marin gelingt, gleich zu Beginn eine bedrohliche Atmosphäre zu kreieren. Dunkle Großstadtbilder und ein spärlich beleuchteter Raum machen die Gefahr spürbar. Besonders überzeugend ist mit seinen hinterlistigen Gesten und Blicken das Spiel von Peter Lorre. Der Grund warum Marin aus "Der unsichtbare Agent" keinen Horrorfilm machte, liegt möglicherweise in seiner Entstehungszeit. Nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1941 wurde eine Reihe von Propagandafilmen gedreht. Sie hatten das Ziel, die moralische Unterstützung des Publikums zu gewinnen und den Feind in einem besonders schlechten Licht zu zeigen. Marin betreibt eine klare Anti-Deutschland-Propaganda. Hitlergrüße werden marionettenhaft ausgeführt und dadurch lächerlich gemacht. Gestapo- und SS-Vertreter erscheinen trottelig und treten ständig in Fettnäpfchen. Dies mag für das amerikanische Publikum in den 1940er Jahren lustig gewesen sein. Heutzutage wirken derartige Stilmittel eher platt und verharmlosend. Zudem lenken sie von der an sich spannenden Handlung ab.
Gudrun Schmiesing/Filmreporter.de
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Der unsichtbare Agent
2024