Filmcoopi
Nothing Personal

Nothing Personal

Originaltitel
Nothing Personal
Regie
Urszula Antoniak
Darsteller
Sean McRonnel, Ann Marie Horan, Fintan Halpenny, Tom Charlfa, Stephen Rea, Lotte Verbeek
Kinostart:
Deutschland, am 08.04.2010 bei MFA+ Film Distribution
Kinostart:
Österreich, am 20.08.2010 bei Polyfilm
Kinostart:
Schweiz, am 08.04.2010 bei Filmcoopi
Kinostart Deutschland
Nothing Personal
Genre
Drama
Land
Irland, Niederlande
Jahr
2009
Länge
85 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Wortkarge Liebesgeschichte zweier einsamer Seelen
Anne (Lotte Verbeek) lässt ihr altes Leben hinter sich. Kurzentschlossen packt die junge Holländerin ihren Rucksack und bricht nach Irland auf. Dort wandert sie ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen einsam umher und meidet möglichst jegliche Begegnungen mit anderen Menschen. Nur wenn sie gelegentlich per Anhalter fahren will, nimmt sie widerwillig Kontakt zu anderen auf. Im Grunde will sie einfach ihre Ruhe haben und alleine sein. Nach einiger Zeit kommt sie bei einem kleinen, abgelegenen Haus an, in dem der ältere Eigenbrötler Martin (Stephen Rea) lebt. Dieser bietet ihr Kost und Logis an, wenn sie bei der Gartenarbeit behilflich ist. Nach einigem Zögern willigt Anne ein, doch nur unter einer Bedingung: Martin darf ihr keinerlei Fragen stellen. Zunächst vermeidet sie jeglichen persönlichen Kontakt, der über die Arbeit hinausgeht. Doch schließlich gelingt es Martin doch, einen Draht zu der verschlossenen jungen Frau zu finden. Obwohl sie nach wie vor nur das Nötigste miteinander sprechen, kommen sich die beiden einsamen Seelen ganz allmählich näher.
"Nothing Personal" - nur nicht persönlich werden. Das ist das Credo der jungen Anne. Urszula Antoniak bietet die selbstgewählte Isolation ihrer Protagonistin als Gegenentwurf zum gesellschaftlichen Zwang der Geselligkeit an. Dabei macht sie es uns alles andere als leicht, einen Zugang zu ihrer Protagonistin zu finden. Lotte Verbeek spielt Anne als schroffe, abweisende und unnahbare Frau. Zudem erfahren wir wenig über ihr Leben. Wir wissen lediglich, dass sie ihre holländische Heimat zurücklässt, um nach Irland zu reisen und dort ihre Ruhe zu haben. Warum, wird im Laufe des Films nicht enthüllt. Damit befinden wir uns im Grunde in derselben Situation wie Stephen Rea s Figur. Obwohl auch Martin sich für ein abgeschiedenes Dasein entschieden hat, möchte er mehr über Anne erfahren und hinter ihre undurchdringliche Fassade blicken. Ähnlich wie er empfinden wir trotz ihrer sperrigen Art zunehmend Sympathie für die junge Frau. Wenn sich die beiden einsamen Seelen allmählich näher kommen, verzichtet Antoniak auf große Emotionen. Stattdessen lässt sie ohne viele Worte ein tiefes Band zwischen ihnen wachsen, das überaus bewegend ist. Unterteilt in fünf Kapitel, untersucht jeder Abschnitt des ruhigen Liebesdramas ein anderes Stadium ihrer Beziehung. Dabei wird das Spannungsverhältnis zwischen freiwilliger Isolation als Form der Selbstverwirklichung und dem grundlegenden Bedürfnis nach menschlicher Nähe nicht aufgelöst. Am Ende dieses kleinen Filmjuwels wird uns nur eines deutlich vor Augen geführt: Das Schlimme an der Einsamkeit ist nicht das Alleinsein an sich. Es ist das Verlassen werden.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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2024