Sony Pictures
The Social Network (2010)

The Social Network

Originaltitel
The Social Network
Regie
David Fincher
Darsteller
Jesse Eisenberg, Rooney Mara, Bryan Barter, Dustin Fitzsimons, Joseph Mazzello, Patrick Mapel
Kinostart:
Deutschland, am 07.10.2010 bei Sony Pictures
Kinostart:
Österreich, am 08.10.2010 bei Sony Pictures Filmverleih
Kinostart:
Schweiz, am 07.10.2010 bei The Walt Disney Company Switzerland
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2010
FSK
ab 6 Jahren
Länge
120 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.500millionenfreunde.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
4,2 (5 User)
David Finchers Portrait des Facebook-Gründers
Basierend auf Ben Mezrichs Buch "Milliardär per Zufall" schildert David Fincher in "The Social Network" die Entstehung des sozialen Internet-Netzwerkes Facebook. Der "Fight Club"-Regisseur springt dabei immer wieder zwischen drei Handlungsebenen hin und her. Zum einen erzählt er davon, wie der von Jesse Eisenberg gespielte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zeitgleich von zwei Seiten auf Schadensersatz verklagt wird. Gleichzeitig wirft Fincher einen Blick auf den Werdegang Zuckerbergs vom Harvard-Studenten zum mehrfachen Selfmade-Milliardär. Wir sehen, wie er mit Eduardo Saverin (Andrew Garfield) Facebook gründet, wie sich seine Internetfirma zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte entwickelt und welche Rolle Sean Parker (Justin Timberlake), Gründer des Musik-Downloadportals Napster, dabei spielt. Außerdem erfahren wir allmählich, warum Zuckerberg verklagt wird und einer der Kläger ausgerechnet sein Partner und einziger Freund Saverin ist.
Bereits die erste Szene ist tonangebend für den weiteren Verlauf des Dramas. Trotz seiner vermeintlich überlegenen Rhetorik wird der spätere Facebook-Gründer und Milliardär Mark Zuckerberg von seiner Angebeteten im Laufe eines brillanten Schlagabtausches abserviert und als verbitterter Verlierer zurückgelassen. Gleich hier bringt Drehbuchautor Aaron Sorkin das Wesen seines Protagonisten auf den Punkt. In seiner Interpretation ist der junge Mann ein hochintelligenter Kopf, dessen intellektuelle Fähigkeiten im deutlichen Kontrast zu seinen sozialen Kompetenzen stehen. Zuckerberg wird als Egozentriker portraitiert, der seine Worte zu rasiermesserscharfen Waffen formt, anstatt den Dialog zu suchen. So liegt die Ironie des Dramas darin, dass das titelgebende soziale Netzwerk keinesfalls zum Zwecke der Kommunikation entstand. Stattdessen entsprang es in erster Linie dem Wunsch seines Gründers, der Zurückweisung der Freundin etwas entgegensetzen zu können.

Besagte Anfangsszene verdeutlicht gleich die narrative Stärke des Films. Wie schon im Justiz-Drama "Eine Frage der Ehre" und insbesondere in der Polit-Fernsehserie "The West Wing" zeichnet sich auch "The Social Network" vom ersten Moment an durch Sorkins ungemein pointierte und brillant vorgetragene Dialoge aus. Dass diese so treffend zur Geltung kommen, liegt sowohl an den starken Leistungen der jungen Hauptdarsteller Jesse Eisenberg, Andrew Garfield und Justin Timberlake, als auch an der unaufgeregten Inszenierung David Finchers. Dieser konzentriert sich auf das Wesentliche und räumt den Gesprächen zwischen seinen Figuren den nötigen Raum ein, um ihre Wirkung zu entfalten.

Ohnehin zeichnen sich die letzten Werke Finchers durch eine ruhigere Handschrift aus. Beschwörte er mit Filmen wie "Alien 3", "Sieben" und "Fight Club" geradezu apokalyptische Bilderwelten auf die Leinwand, stehen insbesondere im Thriller "Zodiac - Die Spur des Killers" die zahlreichen Dialoge im Vordergrund. Besondere Bedeutung kommt in "The Social Network" der Montage zu. Indem Fincher die einzelnen Handlungsstränge parallelisiert, positioniert er seinen Protagonisten Zuckerberg in gewisser Weise selbst innerhalb eines sozialen Netzwerkes simultaner Beziehungen. Auch hier kommt die bittere Ironie des Dramas zum Tragen: So beschränkt sich die soziale Interaktion des Pioniers sozialer Internet-Netzwerke fast ausschließlich auf Menschen, die ihn ausnutzen, verklagen und zu Fall bringen wollen. Implizit verweist Fincher damit auf eine grundsätzliche Symptomatik sozialer Internet-Netzwerke. Sein Film spiegelt den Zeitgeist einer Generation wieder, die trotz entgrenzter Kommunikationsmöglichkeiten immer weiter auseinanderzudriften scheint.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
David Fincher erzählt die auf Ben Mezrichs Buch "Milliardär per Zufall" basierende Geschichte des Facebook-Gründers Mark Zuckerberg.
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