Senator Film Verleih
A Single Man

A Single Man

Originaltitel
A Single Man
Regie
Tom Ford
Darsteller
Jeremy Mitchell, Maya Waterman, Lindsay Moulton, Aaron Sanders, Alicia Carr, Marlene Martinez
Kinostart:
Deutschland, am 08.04.2010 bei Senator Film Verleih
Kinostart:
Österreich, am 16.04.2010 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 11.02.2010 bei Ascot Elite Entertainment Group
Kinostart Deutschland
A Single Man
Genre
Drama
Land
USA
Jahr
2009
Länge
99 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
4,5 (2 User)
Melancholischer Blick auf einen trauernden Mann
Los Angeles, im Jahre1962: Seit dem Tod seines langjährigen Lebensgefährten Jim (Matthew Goode) sieht George Falconer (Colin Firth) keinen Sinn mehr in seinem Leben. Immer wieder muss er an den Tag zurückdenken, an dem sein Partner mit dem Auto tödlich verunglückte. Nach außen versucht er gefasst zu wirken. Er steht jeden Morgen pünktlich auf, macht sich zurecht und geht weiterhin seiner Arbeit am College nach. Innerlich hat er jedoch längst mit seinem Leben abgeschlossen. Als er an diesem Morgen aufwacht, ist er fest entschlossen, sich am Ende des Tages mit seinem Revolver das Leben zu nehmen. Ausgerechnet heute beginnt er, an den kleinen Momenten des Alltags wieder Freude zu empfinden. Unerwartet findet er Trost bei seinem Studenten Kenny (Nicholas Hoult), der den Professor bewundert und eine verwandte Seele in ihm zu erkennen glaubt. Auch mit seiner besten Freundin Charley (Julianne Moore) verbringt George ein paar glückliche Stunden bei Gin und Zigaretten. Das alles trägt dazu bei, dass er seine Entscheidung zu überdenken beginnt.
Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Macht man einfach weiter wie bisher? Fühlt man sich irgendwann besser? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich Tom Fords Regiedebüt "A Single Man". Der Regisseur interessiert sich weniger für die Psyche seines Protagonisten George, als vielmehr für die Erzeugung einer eigentümlichen, melancholischen Atmosphäre. Äußerlich scheint in Georges Leben alles wieder seinen gewohnten Gang zu gehen. Seit dem Tod seines Partners sind Monate vergangen. Zeit genug, um sich morgens wieder dem Diktat des Weckers zu beugen, zur Arbeit zu gehen, zu funktionieren. Entscheidend ist hier jedoch, wie es im Inneren des Mannes aussieht, wie anders er alles seit dem Tod seines Geliebten wahrnimmt. Die Geschehnisse um ihn herum laufen bisweilen wie in Zeitlupe ab, es ist, als bewege sich seine Welt in einer anderen Umlaufbahn als die seiner Mitmenschen. Details erhalten einen anderen Stellenwert und ziehen George auf eigentümliche Weise in ihren Bann. Indem uns Ford die Dinge immer wieder aus Georges Perspektive zeigt, bekommen wir eine Ahnung davon, wie einschneidend sich der Tod seines Partners auf die alltäglichen Dinge in seinem Leben auswirkt. Trotz der melancholischen Grundstimmung blitzen jedoch immer wieder Momente der Hoffnung auf, die einen Neuanfang andeuten.

Colin Firth spielt die Rolle von George mit zurückhaltender, traumwandlerischer Präzision, die in jedem Augenblick die tiefe Trauer seines Charakters erkennen lässt. In einer der besten Szenen des Films sehen wir in einer Rückblende, wie er am Telefon vom Unfalltod seines Partners erfährt. Als er auflegt, verweilt die Kamera eine gefühlte Ewigkeit auf seinem Gesicht. In diesem Moment gelingt es Firth, die gesamte Fassungslosigkeit und Verzweiflung seiner Figur mit enormer Intensität zum Ausdruck zu bringen. Schon in dieser Szene kann man erahnen, dass nichts, rein gar nichts in Georges Leben je wieder so sein wird wie es war. Eine Erkenntnis, die uns der Film in nahezu jeder Einstellung deutlich macht.
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
Videoclip: A Single Man
Tom Fords Regiedebüt schildert die Geschehnisse aus Sicht des trauernden Protagonisten und erzeugt dabei eine melancholische Stimmung. In der...
 
Galerie: A Single Man
Tom Ford erzählt eine melancholische Geschichte, die sich auf das Gefühlsleben ihres trauernden Protagonisten konzentriert. Colin Firths brillantes...
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A Single Man
2024