Alamode Film
Was will ich mehr

Was will ich mehr

Originaltitel
Cosa voglia di più
Alternativ
Cosavogliodipiu; What More Do I Want (Festival-Titel)
Regie
Silvio Soldini
Darsteller
Carla Chiarelli, Bindu De Stoppani, Claudia Coli, Ditta Teresa Acerbis, Paolo Riva, Michele Di Giacomo
Kinostart:
Deutschland, am 09.12.2010 bei Alamode Filmdistribution
Kinostart:
Österreich, am 15.07.2011 bei Filmladen
Kinostart:
Schweiz, am 13.05.2010 bei Filmcoopi
Kinostart Deutschland
Was will ich mehr
Genre
Drama
Land
Italien, Schweiz
Jahr
2010
Länge
126 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Leidenschaftliche Affäre im routinierten Alltag
Das Leben der Büroangestellten Anna (Alba Rohrwacher) verläuft in geregelten Bahnen. Mit ihrem Lebensgefährten Alessio (Giuseppe Battiston) wohnt sie im Vorortbezirk von Mailand. Das Paar trifft sich regelmäßig mit Familie und Freunden. Die beiden denken über Nachwuchs nach. Anna ist glücklich und zufrieden. Eines Tages begegnet sie dem Kellner Domenico (Pierfrancesco Favino).

Aus der anfänglichen Sympathie wird bald eine von Verlangen und Leidenschaft geprägte Affäre. Aber auch Domenico ist bereits vergeben: Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Fortan muss ein Stundenhotel für die wenigen gemeinsamen Momente herhalten. Anna entfremdet sich mehr und mehr von ihrem bisherigen Leben. Der gutmütige Alessio glaubt ihren ständigen Ausreden und Lügen. Trotz der immer stärker werdenden Zuneigung füreinander werden Anna und Domenico von Gewissensbissen geplagt. Ihr Verhältnis ist ein stetiges Auf und Ab der Gefühle. Bald müssen sie sich entscheiden, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist.
Wie schon in "Brot und Tulpen" und "Tage und Wolken" richtet Silvio Soldini sein Augenmerk auf die zwischenmenschliche Beziehungen. In ruhigen Bildern erzählt der Italiener eine altbekannte Geschichte, die scheinbar jedem von uns widerfahren könnte. Eine glückliche Person wird von einer neuen Leidenschaft aus dem Alltag gerissen. Absicht oder Vorsatz spielen keine Rolle. Es geschieht so unerwartet, dass mögliche Konsequenzen gar nicht bedacht werden. Soldini vermittelt diese Spontanität der aufkeimenden Liebe auf glaubhafte Weise. Seine Figuren sind wie aus dem Leben gegriffen und verfügen über Stärken und Schwächen.

Obwohl Anna und Domenico untreu sind, fällt es dem Zuschauer schwer, sie zu verurteilen. Dazu trägt sicher auch das glaubwürdige Spiel der beiden Hauptdarsteller bei, die wie das restliche Ensemble zu überzeugen wissen. Die Nähe zur Realität wird durch den dokumentarischen Inszenierungsstil verstärkt. Kameramann Ramiro Civita vertraut auf eine natürliche Lichtsetzung, die ein realitätsgetreues Bild von Mailand ermöglicht. Gleichzeitig bildet er das Innenleben der Protagonisten Anna und Domenico ab: Triste Grautöne bestimmen die Zeit der Trennung, kraftvolle Farben die leidenschaftlichen Momente ihres Zusammenseins. Immer wieder greift er auf Handkameras zurück, um so das Publikum an den Handlungen der Darsteller teilhaben zu lassen. Mit "Wo die Liebe hinfällt" ist Soldini ein kleines, aber feines Drama gelungen, das trotz weniger Längen zu unterhalten weiß.
Tobias Röhring/Filmreporter.de
Videoclip: Was will ich mehr
Anna (Alba Rohrwacher) führt ein glückliches Leben: Sie hat einen guten Job und liebt ihren Lebenspartner Alessio (Giuseppe Battiston). Eines Tages...
 
Wie in "Brot und Tulpen" widmet sich Silvio Soldini auch in "Was will ich mehr" zwischenmenschlichen Beziehungen. Im dokumentarischen Stil erzählt...
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Was will ich mehr
2024