Real Fiction Film
Auf der sicheren Seite

Auf der sicheren Seite

Originaltitel
Auf der sicheren Seite
Alternativ
Vom Wohnen in der Welt; Gated und Privado; Beautiful World - Vom Leben in der Welt ; Privates Paradies
Regie
Lukas Schmid, Corinna Wichmann
Kinostart:
Deutschland, am 29.04.2010 bei Real Fiction
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2009
FSK
ab 0 Jahren
Länge
80 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
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Das Leben in den Sicherheitszonen der Metropolen
Die Landflucht ist längst nicht mehr nur ein Phänomen reicher westlicher Länder. Auf allen Kontinenten zieht es die Menschen aus unterschiedlichen Gründen in die großen Städte. Hier gibt’s ob mehr Jobs und natürlich auch ein größeres Kulturangebot. Diese Entwicklung bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die wachsende Arbeitslosigkeit und die damit einhergehende Kriminalität stellt viele Stadtverwaltungen vor immer größere Probleme. Das schnelle Wachstum kann mit der gefühlten Sicherheit der Bevölkerung kaum noch Schritt halten. Menschen höherer Einkommensklasse haben sich daher etwas einfallen lassen. Sie leben in Sicherheitszonen, Wohngegenden, die von hohen Mauern mit Elektrozäunen umgeben und von privaten Sicherheitsfirmen bewacht werden. Zutritt zu diesen abgesicherten Gegenden haben nur die ansässigen Bewohner und ihre angemeldeten Besucher, sowie Hauspersonal, Müllabfuhr und Lieferanten. Alles ist zudem Kameraüberwacht, auch wird regelmäßig patrouilliert. Die Regisseure Corinna Wichmann und Lukas Schmid haben drei Bewohner, die sich ein solches Leben ausgesucht haben, besucht. Brenda etwa lebt in der Community "Dainfern" in Johannesburg, Mr. Misra in "Palm Meadows" in der indischen Metropole Bangalor und Stacy in der exklusiven Community "Spanish Trail" in Las Vegas.
Die österreichischen Regisseure Corinna Wichmann und Lukas Schmid bemühen sich in ihrer Dokumentation um ein vielschichtiges Bild der sogenannten "Gated Communities". Sie beschränken sich nicht nur darauf, die Innenansicht der bewachten Sicherheitszonen zu liefern. Sie untersuchen auch, welche gesellschaftlichen Probleme diese Entwicklung mit sich bringt. Schnell wird klar, dass für das Wohnen in solchen Nachbarschaften nicht nur der Sicherheitsfaktor entscheidend ist, sondern sie auch als Statussymbol der Einkommenselite fungieren. Die Recherchen zum Film begannen die Regisseure bereits im Jahr 2004, als das Phänomen hierzulande noch nicht bekannt war. Mittlerweile haben sich "Gated Communities" in vielen größeren Städten nicht nur der sogenannten Dritten Welt etabliert. Für Wichmann sind sie ein Zeichen dafür, dass das individuelle Gefühl in Sicherheit zu sein in der globalisierten Welt allmählich schwindet. "Man gibt sich mit Bequemlichkeit und einer gut kontrollierbaren Kapitalanlage zufrieden, statt sich für eine lebendige Gesellschaft einzusetzen", so die Regisseurin. Auch der mexikanische Regisseur Rodrigo Plá setzte sich in seinem Drama "La Zona" 2007 mit diesem Phänomen auseiander.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
Brenda, Mr. Misra und Stacy haben etwas gemeinsam. Sie leben in "Gated Communities", Wohnviertel, die von hohen Mauern und Elektrozäunen umgeben...
 
Für Corinna Wichmann und Lukas Schmid sind die Communities ein undemokratisches Zeichen für die schwindende Freiheit einer globalisierten Welt.
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