Koch Media
1000 Dollar Kopfgeld (Italo-Western Collection #22)

1000 $ Kopfgeld

Originaltitel
Il venditore di morte
Alternativ
1000 Dollar Kopfgeld (DVD-Titel); Der Galgen wartet schon, Amigo!; Sarg der blutigen Stiefel
Regie
Lorenzo Gicca Palli
Darsteller
Klaus Kinski, Giuseppe Castellano, Alfredo Rizzo, Andrea Scotti, Franca De Stratis, Laura Gianoli
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Western
Land
Italien
Jahr
1971
FSK
ab 12 Jahren
Länge
91 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Spaghetti-Western und Krimi-Mix mit Klaus Kinski
Ein Raubüberfall auf den Saloon der staubigen Kleinstadt hinterlässt vier Tote. Der Barkeeper, eine Prostituierte und zwei der Banditen fallen den Gaunern zum Opfer. Nur einer der Verbrecher kann dem Schusswechsel entkommen, aber der Mob hat schnell den vermeintlich Schuldigen gefunden. Sie zerren Taugenichts Chester Conway (Klaus Kinski) vor das geifernde Volksgericht, das den Angeklagten in einer zur Farce verkommenden Verhandlung zum Tode am Galgen verurteilt. Allein Anwalt Jeff Plummer (Franco Abbiana) und die Prostituierte Polly Winters (Gely Genka) glauben an die Unschuld des armseligen Sündenbocks. Sie heuern für viel Geld den blasierten Revolverhelden Mister Silver (Gianni Garko) an, der mit scharfsichtigen detektivischen Methoden herauszufinden gedenkt, wer die Morde wirklich begangen hat. Dabei deckt er ein tödliches Komplott auf, das schon einige Dorfbewohner das Leben gekostet hat und auch seines in akute Gefahr bringt.
Aus der abebbenden Welle der Spaghetti-Western schwimmt der 1971 erschienene Mix aus Western und Krimi, der immerhin den unvermeidbaren Klaus Kinski als verkommenes Justizopfer aufbietet. Neben dem Giallo-Anfang und einigen Sherlock-Holmes-Kombinationen hat das schludrig inszenierte Moraldrama allerdings wenig mehr als Ambitionen zu bieten, die in der dramaturgischen und inszenatorischen Mäßigkeit ihr Ende finden. Regisseur Lorenzo Gicca Palli ("Freibeuter der Meere") prangert die abgrundtief schlechten, moralisch erodierten Pharisäer an und unterstellt den allesamt unsympathischen Figuren nichts als Vertuschung, Gier und Mord. Die Umsetzung gerät jedoch zur Farce respektive zum Schmierentheater, das sich nicht zu schade ist, dumpfe Prügeleien auszupacken. Deshalb wähnt man sich zwischenzeitlich in einer Bud Spencer/Terence Hill-Klamotte. Die überforderte Regie stellt ein Personal so voller niederer Beweggründe vor, dass es grotesk wirkt und jedes richtige Maß vermissen lässt.
Thorsten Krüger/Komm & Sieh
Koch Media
1000 Dollar Kopfgeld
2024