ARD Degeto/Barbara Bauriedl
Gräfliches Roulette

Gräfliches Roulette

Originaltitel
Gräfliches Roulette
Regie
Ulrich König
Darsteller
Arthur Klemt, Matthias Winde, Nikol Voigtländer, Helen Schilp, Ulrike Arnold, Hans-Jürgen Stockerl
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2010
Länge
90 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Vergnügliche und charmant inszenierte TV-Komödie
Die Finanz- und Wirtschaftkrise scheint auch vor dem Geschlecht der blaublütigen Gesellschaftsschicht nicht halt zu machen. Auch der vornehme Emanuel Graf Bernau von Roth zu Trips (Fritz Wepper) bleibt vor der drohenden Privatinsolvenz nicht verschont. Zwar ist der stolze Graf pleite, aber auf sein ehrwürdiges Schloss, seinen Rolls-Royce und seinen treuen Buttler Simon (Michael Vogtmann) will er auf keinen Fall verzichten. Bleibt nur die Frage, wie er seinen kostspieligen Lebensstil finanzieren soll. Die rettende Idee kommt von seiner Freundin Beatrice von Arnau (Anja Schüte). Emanuel soll Unternehmer Otto Meier (Leonard Lansink) samt Ehefrau (Karin Thaler) und Tochter (Daniela D. König) adoptieren. Der Selfmade-Millionär Meier will nur zu gerne von der High-Society anerkannt werden. Einige Lehrstunden in Sachen vornehmen Verhaltens täte ihm und seiner Familie zur diesem Zweck sicher auch gut. Um seine künftige "Familie" besser kennenzulernen, lässt der Graf die Meiers ins Schloss einziehen. Dort prallen zwei sich sehr fremde Welten aufeinander. Doch nach anfänglichen Turbulenzen entwickelt sich ein seltsames familiäres Band zwischen dem menschenscheuen Grafen und den extrovertierten Meiers. Aber der Idylle droht schon bald ein jähes Ende. Meier verliert bei einer Fehlspekulation sein gesamtes Vermögen und der Graf muss deshalb fürchten, sein Anwesen doch noch zu verlieren. Ein neuer Plan muss her, um den drohenden Kauf des gräflichen Anwesens durch Spekulanten abzuwenden.
"Gräfliches Roulette" ist sicher keine Maßstäbe setzende Komödie, aber als TV-Produktionen war dies sicher auch kein Bestreben der Macher. In den eingefahrenen Bahnen bewegt sie sich in jedem Fall recht solide. Auf unterhaltsame und vergnügliche Weise wird die für eine Komödie immer wieder funktionierende Zusammenführung gegensätzlicher Gesellschaftsschichten ausgenutzt. Es ist komisch, wenn die etwas grobgeschnitzten Meiers in die feine und vornehme Welt des Grafen platzen, mit Sitten und Gebräuchen der High-Society Bekanntschaft machen - und dabei zunächst auf ganzer Linie scheitern. Umgekehrt ist es rührend, wenn der stolze Graf von seinem hohen Ross steigt und durch den Kontakt mit den Meiers seine Steifheit verliert und immer mehr menschliche Züge annimmt. Die Komödie bewegt sich dabei jenseits aller Bodenhaftung, indem sie ein temporeiches Geflecht aus Situationskomik, turbulenten Ereignissen und fetzigen Dialogen spinnt. Ganz so, wie es spätestens seit Lubitsch und Wilder im Komödienfach Sitte ist. Dass sich "Gräfliches Roulette" am Ende etwas übernimmt und die eine oder andere Wendung zu viel einfügt, tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Entscheidenden Anteil am Gelingen des Films haben auch die Schauspieler. Deren überzeugendes, gut aufeinander abgestimmtes, mit viel Sinn für Timing vorgetragenes Spiel versprüht viel Charme und macht "Gräfliches Roulette" recht kurzweilig.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024