Ascot Elite
Buried - Lebend begraben

Buried - Lebend begraben

Originaltitel
Buried
Alternativ
Lebend begraben - Buried
Regie
Rodrigo Cortés
Darsteller
Ryan Reynolds, José Luis García Pérez, Robert Paterson, Stephen Tobolowsky, Samantha Mathis, Ivana Miño
Kinostart:
Deutschland, am 04.11.2010 bei Ascot Elite Entertainment Group
Kinostart:
Österreich, am 04.11.2010 bei Luna Film
Kinostart:
Schweiz, am 04.11.2010 bei Ascot Elite Entertainment Group
Kinostart Deutschland
Buried - Lebend begraben
Genre
Mystery, Thriller
Land
USA
Jahr
2010
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
8,0 (Filmreporter)
2,0 (3 User)
Rodrigo Cortés' spannender Thriller hält in Atem
Ein Mann findet sich in einem engen Sarg gefangen und weiß, er hat nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, um sich daraus zu befreien. Es handelt sich um den amerikanischen Lastwagenfahrer Paul (Ryan Reynolds), der im Irak Hilfsgüter fährt, bis sein Konvoi von einer Gruppe Unbekannter überfallen wird. Als er aufwacht, findet er sich in dem dunklen Sarg wieder. Diese Informationen werden dem Zuschauer nicht nachträglich mittels Rückblende erzählt, sondern einzig durch die Kontaktaufnahme des Gefangenen mit der Außenwelt mittels eines Handys, das ihm seine Entführer mit einigen anderen Utensilien zurückgelassen haben. So erfährt der Zuschauer auch, dass Paul der einzige Überlebende des Angriffs ist. Es steht eine terroristische Vereinigung hinter dem Überfall, erfährt Paul, als er den Drahtzieher der Entführung an der Strippe hat. Seine Forderung: fünf Millionen Dollar und die Aufnahme eines Geiselvideos als Botschaft an die Welt.
Es ist auffällig, dass der Trend des internationalen Kinos wieder zu kammerspielartigen Stoffen tendiert. Ob das Vater-Sohn-Drama "Bergfest", der Science-Fiction "Moon", das Biopic "Das Ende ist mein Anfang" oder das Antikriegsdrama "Lebanon" - es handelt sich hier um Werke, die den Aktionsradius weniger Protagonisten klein halten. Sie legen wenig Wert auf das äußere Geschehen und konzentrieren sich auf den Menschen und sein kompliziertes Innenleben. Sie lassen erkennen, dass in Zeiten aufwendiger CGI- und 3D-Großproduktionen, die Sehnsucht nach authentischen Geschichten größer wird. Solche Produktionen signalisieren eine Gegenbewegung, die in der Geschichte des Kinos immer dann zu beobachten ist, wenn qualitative Defizite besonders gravierend wahrgenommen werden. Dieses Bewusstsein schlägt sich auch bei den Preisträgern wichtiger Filmfestivals nieder. So auch 2010 in Cannes mit Apichatpong Weerasethakuls "Uncle Boonmee erinnert sich an seine früheren Leben" demonstrativ ein sperriges Werk prämiert wurde.

Ein geradezu extremes Beispiel für diesen Trend repräsentiert auch "Buried - Lebend begraben" von Nachwuchsregisseur Rodrigo Cortés. Hier ist alles auf das Minimum reduziert, was das Kino an Möglichkeiten bietet. Der spannungsgeladene Thriller holt aus der selbstgesteckten räumlichen und zeitlichen Beschränkung das Maximum heraus. Die räumliche Einheit wird dabei konsequent durchgehalten. Regisseur Rodrigo Cortés verweigert den Blick nach draußen, bleibt immer nah am Protagonisten, wodurch es ihm gelingt, dessen gesamtes Gefühlsspektrum festzuhalten. Dass das Ein-Mann-Konzept letztlich funktioniert, liegt auch an der Leistung von Hauptdarsteller Ryan Reynolds. Dieser war im Laufe seiner Karriere meist in Produktionen zu sehen, in denen es weniger dramatisch zugeht. Und so überrascht es anfänglich, ihn in einer solch facettenreichen Rolle zu sehen. Reynolds gelingt es, den Spagat zwischen wachsender Verzweiflung und immer wieder aufkeimender Hoffnung seiner Figur auf eindrucksvolle Weise darzustellen. Dabei wird deutlich, wie wichtig beim Schauspiel die stimmliche Intonation ist. Weil die Mimik Reynolds' die meiste Zeit in ein diffuses Licht der natürlichen Beleuchtung (Feuerzeug, Handy) getaucht ist, wird die gesamte Gefühlslage der Figur eindrucksvoll über die Stimme transportiert.

Die räumliche Beschränkung birgt die Gefahr, dass der Film schnell monoton wirken könnte. Dem wirkt Cortés durch eine Fülle visueller Einfälle und ästhetischen Raffinessen entgegen. Durch die bewegliche Kamera, die die Figur ständig umkreist, sich ihr nähert und wieder entfernt, dabei auch in ungewöhnlichen Perspektiven schwenkt, erinnert "Buried" auffällig an die formale Verspieltheit von Martin Scorsese. Auch das Frühwerk von Steven Spielberg und vor allem Alfred Hitchcocks "Das Rettungsboot" und "Cocktail für eine Leiche" bringt Cortés als Vorbilder ins Spiel.

Trotz der spannungsgeladenen Handlung verliert der spanische Regisseur nicht den Blick für die Realität. Den Befreiungskampf Pauls inszeniert Cortés als Sisyphos-Bemühungen eines verzweifelten Mannes durch die Mühlen der Bürokratie. Dabei wird deutlich, wie wenig ein Menschenleben zählt, wenn politisches sowie ökonomisches Kalkül im Spiel sind. Das und nicht nur die räumliche Enge macht "Buried" so beklemmend - und zwar bis zur letzten Sekunde des atemberaubenden Finales.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024