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Carmens reine Liebe

Carmens reine Liebe

Originaltitel
Karumen junjo-su
Alternativ
Karumen junjo su
Regie
Keisuke Kinoshita
Darsteller
Yûko Mochizuki, Sachiko Murase, Tatsuo Saito, Shunji Sakai, Fujio Suga, Eiko Takamatsu
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Komödie
Land
Japan
Jahr
1952
FSK
ab 12 Jahren
Länge
103 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Die Rolle der Frau im Japan Ende der 1940er
Japan, Ende der 40er Jahre: Carmen (Hideko Takamine) lebt mit ihrer besten Freundin Akemi (Toshiko Kobayashi) und deren neugeborenem Baby in einer der ärmlichen Wohnhausanlagen Tokios. Seit das Kind auf der Welt ist, ist ihre Freundschaft angespannt. Nicht zuletzt deshalb versucht Carmen ihre Freundin zu überreden, das Kind wegzugeben. Auch die Nachbarn beschweren sich immer öfter über die nächtlichen Schreie und die zunehmende Lärmbelästigung. Um finanziell wieder festeren Boden unter den Füßen zu bekommen, beschließen die beiden, erneut als Tänzerinnen in einem Nachtclub zu arbeiten. Da auch hierbei das Baby 'stört'. wollen die beiden Frauen eines Nachts das Baby auszusetzen. Doch dann verliebt sich Carmen in einen Künstler. Dies verändert ihr gesamtes Leben.
Der japanische Regisseur Keisuke Kinoshita wird in seiner Heimat als Meister des Films verehrt. Mit "Carmen kehrt heim" drehte er im Jahr 1951 den ersten japanischen Farbfilm. Ein Jahr später folgte mit "Carmens reine Liebe" die Fortsetzung, allerdings inszenierte die Kinoshita wieder in schwarz-weiß. Dies lässt sich auf inhaltliche und stilistische Argumente zurückführen. Kinoshita ging es darum, das triste Japan nach dem Zweiten Weltkrieg möglichst wahrheitsgetreu zu portraitieren. Das zentrale Thema des Films ist die gesellschaftliche Rolle der Frau, sowie die notwendige Neuorientierung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg. Weite Teile des Landes sind zerstört, die Bevölkerung ist ideologisch orientierungslos, die Landschaft karg. Trotz des existentiellen Themas, das beiden Carmen-Filmen zugrunde liegt, umgibt sie auch ein Hauch von Fröhlichkeit und Humor.
Andrea Niederfriniger, Filmreporter.de
2024