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14 Blades

14 Blades

Rebellion des Brokat-Kriegers
Originaltitel
Jin yi wei
Regie
Daniel Lee
Darsteller
Xiang Dong Xu, Ma Wu, Damian Lau, Sammo Hung Kam-Bo, Chen Zhi Hui, Hak On Fung
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Action, Thriller
Land
Hongkong, China
Jahr
2010
Länge
114 min.
IMDB
IMDB
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brillant  10|
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Wenig kunstvolles Martial-Arts-Epos von Daniel Lee
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts bröckelt die Macht der chinesischen Kaiser-Dynastie. Das große Reich ist schwer regierbar geworden. Die Staatskasse ist leer, Kriege und das aufwendige höfische Leben verschlingen kostbare Ressourcen. Die regierungsmüden Herrscher der Ming-Dynastie ziehen sich immer mehr aus dem politischen Tagesgeschäft zurück. In diesem Machtvakuum streiten sich Beamte, hochrangige Diener und Berater um politischen Einfluss. Besonders unter den Palasteunuchen - den kastrierten Hofangestellten - gibt es gerissene Ehrgeizlinge.

Vor diesem historischen Hintergrund spielt "14 Blades". Eine Gruppe von Eunuchen diffamiert den Kaiser als inkompetent und setzt ihn ab. Die geheime kaiserliche Garde der "14 Meister der Waffen" ist zur absoluten Kaisertreue verpflichtet. Dennoch wechselt sie die Seite und schließt sich dem aufrührerischen Eunuchen-Anführer Jia (Law Kar-ying) an. Nur der Hauptmann der 14 Meister, der "Grüne Drache" (Donnie Yen), bleibt dem abgesetzten Kaiser treu. Als einsamer Krieger sucht er nach einem Weg, die alte Ordnung wiederherzustellen.
Die Geschichte der "14 Blades" hätte man als eine psychologisch und historisch spannnende Auseinandersetzung inszenieren können. Denn es stoßen zwei ganz unterschiedliche Organisationen mit dem gleichen Ordnungsprinzip - dem Wert der Loyalität aufeinander. Auf der einen Seite stehen die Eunuchen. Die späteren Diener werden im Kindesalter gekauft und kastriert. So stellen sie keine biologische Konkurrenz zu den männlichen Höflingen dar und können sich auf ihr loyales, dienendes Dasein konzentrieren, ohne von geschlechtlichen Trieben abgelenkt zu werden. Auf der anderen Seite stehen die martialisch aufgerüsteten, männlichen Gardisten der "14 Meister der Waffen". Sie sollen den Kaiser unter Einsatz ihres Lebens verteidigen. Auch die "14 Meister" werden als Kinder an den Kaiserhof gebracht, streng erzogen und in alten asiatischen Kampftechniken unterwiesen. Auch sie sind dem Kaiser bedingungslos verpflichtet.

Leider geht Regisseur Daniel Lee auf diese Thematik kaum ein. Er nimmt sie nur als Staffage, vor der er die blutigen Kampfszenen zwischen dem einsamen loyalen Helden und den stumpfen, Schwert schwingenden Anhängern des machthungrigen Eunuchenführers inszeniert. Die Charaktere sind wenig ausdifferenziert. Es wird nur zwischen den Guten und den Bösen unterschieden. Selbst die Kampfszenen sind kunstlose, einfallslos inszenierte Waffengeplänkel. Die Schwertkämpfe sind bei weitem nicht so kunstvoll inszeniert wie in Ang Lees "Tiger & Dragon" oder "Hero" von Zhang Yimou.

Bei Daniel Lees Waffengängen gibt es neben dem Schwert als Kampfgerät zu viel Firlefanz. Auf Knopfdruck fliegen aus dem Waffenkasten des Meisters rotierende Wurfsterne und spitze Klingensortimente. Das wirkt unfreiwillig komisch, weil es mehr an MacGyver oder James Bond erinnert als an eine ehrwürdige asiatische Kampfkunst.
Lena Pauli/Filmreporter.de
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14 Blades
2024