Der Himmel hat vier Ecken

Mit Fernsehserien wie "Die Pfefferkörner" und "4 gegen Z" hat Klaus Wirbitzky Erfahrung im Kinder- und Jugendthemen vorzuweisen. Auch in seinem Kinodebüt "Der Himmel hat vier Ecken" erzählt der Regisseur und Drehbuchautor eine Geschichte aus der Sicht von heranwachsenden Jugendlichen. Alterstypische Themenfelder wie Konflikte mit den Eltern, erste Verliebtheit, Eifersucht und Streit unter Freunden bieten eigentlich genügend Potential, um den Zuschauer durch emotional berührende 90 Minuten zu schicken.

Abgesehen von dem fehlenden Humor scheitert Wirbitzky bereits an der klischeebeladenen Konzeption seiner Hauptfiguren: So steht dem sensiblen, klavierspielenden Jungen aus gutem Hause der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Draufgänger mit Migrationshintergrund gegenüber. Zudem entwickeln sich die Figuren im Laufe der Handlung nicht weiter. Obwohl Niko seine Probleme nur mit Gewalt zu lösen sucht, steht er am Ende als Gewinner da. Zwar ist durchaus eine Botschaft zu erkennen, die sich letztlich auf den Ausspruch "Gemeinsam sind wir stark" reduzieren lässt. Dass der Erfolg aber mit solchen Mitteln erreicht wird, stellt ein unverantwortliches Vorbild für Kinder und Jugendliche dar, die der Film in erster Linie ansprechen will. In der Rolle von Nikos Schwester Tatjana gibt Box-Weltmeisterin Susi Kentikian ihr Schauspieldebüt.