Waiting for 'Superman'

Bereits 1999 richtete Dokumentarfilmer Davis Guggenheim seinen Fokus auf die öffentlichen Schulen Amerikas, indem er einige Junglehrer bei ihren ersten Schritten in ihrem Beruf beobachtete. Mehr als zehn Jahre später nimmt er mit "Waiting for Superman" das marode Schulsystem abermals ins Visier und schreibt diesem trotz einiger positiver Änderungen kein besseres Zeugnis aus, ganz im Gegenteil. "1999 war die Lage in unseren Schulen hoffnungslos", so Guggenheim. "Seitdem hat es einige Reformen gegeben, die beweisen, dass es möglich ist, hervorragende Schulen in der problembeladenen Nachbarschaft zu haben". Dennoch gingen die Veränderungen laut Guggenheim nicht weit genug. Die Hauptursache ist, dass es im System zahlreiche "unsichtbare Kräfte [gebe], die es vom reibungslosen Funktionieren abhalten" (Guggenheim).

Eines der Probleme ist das Missverhältnis zwischen dem Angebot an öffentlichen Schulen und der Anzahl an Bewerbern. Dieses Problem hat das so genannte Lotterie-System hervorgebracht, bei dem die Schulen aus der Masse der Lernaspiranten nur einige wenige Kinder auswählen, während andere auf der Strecke bleiben. Das sei das Gegenteil von dem, wofür Amerika stehe, so Produzent Lesley Chilcott. "Wenn man in den Supermarkt geht, kann man aus sieben unterschiedlichen Erdnussbutter-Sorten auswählen, aber man kann sich nicht die Schule aussuchen. Und wenn man eine gute Schule in Aussicht hat, dann entscheidet eine rollende Kugel darüber, wer hier lernen darf und wer nicht".