Stimmungsvoller Animationsfilm mit heißen Rhythmen
In ihrem Zeichentrickfilm "Chico & Rita" erzählen
Tono Errando,
Javier Mariscal und
Fernando Trueba die wechselhafte Liebesgeschichte zwischen zwei kubanischen Musikern. Die Romanze beginnt 1948 in Havanna. Bereits bei ihrer ersten Begegnung in einem Nachtclub ist es um Chico geschehen. Der Jazzpianist ist sofort fasziniert von der talentierten Sängerin Rita. Obwohl sie sich nicht so schnell beeindrucken lässt, gibt sie Chico eine Chance. Die beiden kommen sich näher und verbringen die Nacht zusammen.
Als am nächsten Morgen Chicos Freundin ins Schlafzimmer stürmt, ist es vorbei mit der trauen Zweisamkeit. Die Wege von Chico und Rita trennen sich zunächst wieder. Obwohl ihre Beziehung unter keinem guten Stern steht, können die beiden im Laufe der folgenden Jahre einfach nicht voneinander lassen.
Außerhalb Japans haben es Animationsfilme für Erwachsene immer noch schwer. Die asiatischen Animationskünstler haben das schier unerschöpfliche Potenzial der gezeichneten beziehungsweise computeranimierten Kunstform längst erkannt und toben sich seit Jahrzehnten in den verschiedensten Genres aus - egal, ob Horror, Science-Fiction, Erotik, Drama oder Komödie. Die europäische und amerikanische Filmindustrie setzt dagegen weitgehend auf jüngere Zuschauerschichten. Selbst die Werke des Ausnahmestudios
Pixar bewegen sich trotz ihrer Komplexität und gedanklichen Tiefe immer in jugendgerechten Gefilden. In dieser Hinsicht bildet die spanisch-britische Produktion "Chico & Rita" eine erfreuliche Ausnahme.
Der Zeichentrickfilm von
Tono Errando,
Javier Mariscal und
Fernando Trueba richtet sich an ein erwachsenes Publikum und erzählt auf einnehmende Weise die Liebesgeschichte zwischen Jazzpianist Chico und Sängerin Rita, die 1948 im kubanischen Havanna ihren Anfang nimmt. Getragen von der stimmungsvollen Musik renommierter Jazz-Künstler wie
Charlie Parker,
Dizzy Gillespie und
Bebo Valdés spielt sich die leidenschaftliche Romanze vor dem Hintergrund der Musikszene Havannas der 1940er und 50er ab. So zeichnen die Regisseure Errando, Mariscal und Trueba ein Portrait der amerikanischen Jazz-Evolution jener Zeit, das durch Atmosphäre und Liebe zum Detail besticht. Lohn der Mühe sind diverse Preise wie der spanische
Goya sowie eine
Oscar-Nominierung als bester Animationsfilm. Ein schöner Beweis dafür, dass es sich auch im Animationsbereich bezahlt macht, sich außerhalb der ausgetretenen Pfade zu bewegen.