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Der Fall Sylvester Matuska

Der Fall Sylvester Matuska

Originaltitel
Viadukt
Alternativ
Sylvester Syndrome; The Train Killer
Regie
Sándor Simó
Darsteller
Anikó Sáfár, Attila Tyll, István Verebes, Sándor Szakácsi, Ila Schütz, Tibor Kristóf
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Krimi
Land
Ungarn
Jahr
1983
Länge
105 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Geschichte eines legendären Eisenbahnattentäters
1931 erschütterte ein Zugunglück die Welt. "Der Fall Sylvester Matuska" erzählt die Geschichte eines Wiederholungstäters. Sylvester Matuska (Michael Sarrazin) ist ein mehrfach ausgezeichneter Offizier, der Schreckliches durchgemacht hat, den Weltkrieg überlebt hat. Er hat eine schöne und überaus kluge Frau und eine süße Tochter, die er über alles liebt. Wegen seinen Erlebnissen stört es ihn, dass in den Zeitungen immer mehr Klatsch und Tratsch kolportiert wird, die Trivialität des Alltags erscheint ihm angesichts des Erlebten unerträglich.

Matuska will die Welt aufrütteln und die Menschen daran erinnern, dass es wichtigeres gibt, als die Erlebnisse der Prominenten. Um sein Ziel zu erreichen, beginnt er Gleise zu sabotieren. Seine ersten Versuche einen Zug entgleisen zu lassen, scheitern jedoch kläglich. Allerdings sind ihm bald Ermittler auf den Fersen, unter anderem der von Armin Mueller-Stahl verkörperte Tetzlav.

Über Beziehungen und Geschäftspartner gelangt Matuska schließlich an Sprengstoff und kann somit ein verheerendes Unglück bewirken. Durch eine Zeugin - seine Affäre Ilona (Constanze Engelbrecht) - wird er auf einem Foto erkannt und gefasst.
Im Film von Sándor Simó wird der Sprengstoffattentäter Sylvester Matuska von Michael Sarrazin überzeugend verkörpert. Die Geschichte beruht auf einem historischen Fall und versucht, die Hintergründe der Geschichte aufzubereiten, soweit die Fakten bekannt waren.

Die Geschehnisse sind als Krimi mit guter Kameraführung und einem aufwendig inszenierten Bahnunglück inszeniert. Anstatt wie üblich ein Modell zu benutzen, ließen die Produzenten einen echten Zug von einer Brücke entgleisen und filmten dies mit 12 Kameras. Bis heute ist das Motiv von Matuska nicht aufgeklärt, doch im Film scheint es, als wolle er die Welt aufrütteln, welche die brutale Geschichte des Weltkrieges zu vergessen begann. Es wird bis heute darüber gestritten ob er geistig zerrüttet, sexuell pervers oder seine Tat doch politisch motiviert war. "Der Fall Sylvester Matuska" lässt alle Erklärungen zu und legt sich auf keine fest.

Als mittelbar Betroffene der Anschläge wurden seine Frau und seine Tochter nicht vergessen und ihre Situation so gut dargestellt, dass man sich in die Frau hineinversetzen kann. Auch dank Stars wie Armin Mueller-Stahl gibt der Film einen spannenden Einblick in die Geschichte eines verehrenden Attentats.
Anna Weinreich, Filmreporter.de
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Der Fall Sylvester Matuska
2024