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Mr. Nice

Mr. Nice

Originaltitel
Mr. Nice
Regie
Bernard Rose
Darsteller
Dominic Graville, Kal Weber, Andrew Havill, Terence Harvey, Euron Griffith, Stephen Marzella
Kinostart:
Deutschland, am 23.06.2011 bei Plaion Pictures (Koch Films)
Kinostart:
Österreich, am 21.10.2011 bei Polyfilm
Kinostart Deutschland
Mr. Nice
Genre
Komödie
Land
Großbritannien
Jahr
2010
Länge
121 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.mrnice-derfilm.de
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
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Meistgesuchter Drogenschmuggler ein netter Typ?
Howard Marks (Rhys Ifans) wird am 13. August 1945 mit einer guten Portion krimineller Energie geboren. Bereits als Schuljunge manipuliert er das Fieberthermometer, um nicht am langweiligen Unterricht teilnehmen zu müssen. Seine Lehrer erkennen sein geistiges Potential und sorgen dafür, dass er auf eine weiterführende Schule und später in Oxford studieren kann. Er entscheidet sich für die Physik. Aus einem kleinen walisischen Dorf stammend, kommt Howard erst an der Uni mit der bewusstseinserweiternden Wirkung der Cannabis-Pflanze (Haschisch) in Berührung und ist sofort begeistert. Die Hippie-Bewegung ist in vollem Gange und in Howards Studentenzimmer findet eine Nonstop-Party statt. Irgendwie gelingt es ihm dennoch trotz maßlosen Marihuanakonsums seinen Abschluss zu machen.

Anschließend versucht er zunächst relativ ernsthaft, Lehrer zu werden. Er heiratet seine Studienfreundin Ilze (Elsa Pataky) und lässt die Finger von den Drogen. Zum Drogenhandel kommt er eher zufällig, als er einem Freund helfen soll, der in Schwierigkeiten steckt. Dabei merkt Howard zum einen, dass der Drogenschmuggel eine ausgezeichnete Möglichkeit ist, um schnell an Geld zu kommen, und zweitens, dass er durchaus Talent für diese Tätigkeit hat. So steigt er in nur wenigen Jahren zum meistgesuchten Drogenschmuggler Großbritanniens auf.

Howard hat Kontakte zur IRA, zum mexikanischen Geheimdienst, zur Mafia, zur Brotherhood of Eternal Love und zum britischen Geheimdienst MI6, für den er seinen Kontaktmann Jim McCann (David Thewlis) ausspionieren soll. Er macht Millionen mit seinen illegalen und zum Teil auch legalen Geschäften. Zwischendrin lässt er sich von Ilze scheiden und heiratet Judy (Chloë Sevigny). Ende der 1980er Jahre gelingt es der amerikanischen Drogenbehörde DEA schließlich, Howard dessen illegalen Geschäfte nachzuweisen. 1988 wird er zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt, von denen er aber nur sieben Jahre absitzen muss.
Howard Marks hat Drogenfahnder aus der ganzen Welt an der Nase herumgeführt. Insgesamt 43 Decknamen hat er angenommen, passende Ausweise und 89 Telefonanschlüsse genutzt. Er und "Mr. Nice" erzählt seine Karriere als großes Abenteuer, einem Leben auf der Überholspur. Rhys Ifans verkörpert diesen Mann grandios, dem alle Möglichkeiten offen gestanden hätten. Man muss ihn einfach mögen. Dass Howard Marks Arbeit in seine Geschäfte investiert und dass die ganze Organisation anstrengend ist, wird im Buch allerdings wesentlich deutlicher. Wie bei den meisten Buchverfilmungen musste auch hier stark gekürzt werden. Zahlreiche Ereignisse wurden ausgelassen oder auch zusammengefügt, wie etwa die Geschichte, wie Marks zu seinem liebsten Alter Ego Mr. Nice wurde.

Trotzdem gelingt es Regisseur Bernard Rose, den Drogenschmuggler nicht total zu glorifizieren. Marks machte berufliche und menschliche Fehler und landete schließlich im Gefängnis. Er besitzt jedoch die wunderbare Fähigkeit, auch noch schlechten Erfahrungen, wie lange Haftstrafen, etwas Gutes abzugewinnen. Wegen guter Führung wird seine Haftstrafe schließlich von 25 auf sieben Jahre verkürzt. Das Biopic erzählt auf unterhaltsame und intelligente Weise aus einem Leben, das sich jenseits der gesetzestreuen Pfade abspielte. Allen, die das gleichnamige Buch noch nicht gelesen haben, sei geraten, zuerst den Film anzusehen, denn der macht Lust auf mehr.
Tatjana Niezel, Filmreporter.de
Videoclip: Mr. Nice
Erzählt wird im Schnelldurchlauf das rasante Leben von Howard Marks, der in den 1980er Jahren zu den meistgesuchten Drogendealern der Welt zählte....
 
Galerie: Mr. Nice
Der Film von Bernard Rose beruht auf der gleichnamigen Autobiografie von Howard Marks alias Mr. Donald Nice, der Ende der 1970er und in den 80er...
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Mr. Nice
2024