Edel:Motion
Titanic

Titanic

Originaltitel
Titanic
Regie
Robert Lieberman
Darsteller
Peter Haworth, Janie Woods-Morris, Gavin Craig, Eric Schneider, Ron Halder, Byron Lucas
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
TV-Mehrteiler, Katastrophenfilm
Land
Kanada, USA
Jahr
1996
Länge
173 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Mehrteiler über das Unglück der Titanic
Bei strahlendem Sonnenschein liegt im April 1912 das neuste Schiff der White Star Line im Hafen des irischen Southhampton. Voller Bewunderung schreiten die Journalisten die prächtige Haupttreppe ins Innere des Luxusliners hinab, um den Kapitän vor seiner letzten Dienstfahrt zu befragen. 'Schreiben sie ein Buch über ihr Abenteuer?' Dies verneint Kapitän George C. Scott:' Das würde ein kurzes Buch werden, denn ich habe nicht viel Abenteuerliches erlebt. Der Schiffsbau ist heutzutage eine derartige Kunst, dass ein Schiffsunglück unvorstellbar ist.' Dass die Jungfernfahrt der Titanic in einer Tragödie endet, ahnt zu diesem Zeitpunkt niemand. Die Fahrt verspricht nicht nur für die Reisenden der ersten Klasse ein gesellschaftliches Ereignis zu werden. Für viele Passagiere der dritten Klasse ist die Überfahrt nach Amerika mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft verbunden.

Die schöne Isabella (Catherine Zeta-Jones) verliebt sich in den reichen Geschäftsmann Wynn Park (Peter Gallagher), obwohl in New York ihr Mann auf sie wartet. Mit großem Engagement kümmert sie sich um die Nöte der Passagiere aus der dritten Klasse, die in den unteren Decks untergebracht sind. Der amerikanische Multimillionär J.J.Astor (Scott Hylands) hat die junge Madeline (Janne Mortil) geheiratet. Sie tut sich schwer, sich in die High Society einzuleben. Bruce Ismay ist Direktor der Schifffahrtslinie. Er will die Überfahrt unbedingt in Rekordzeit absolvieren und trägt so entscheidend zu der Tragödie bei. Als die Titanic sinkt, werden zuerst die Frauen und Kinder der oberen Decks mit den viel zu wenigen Rettungsbooten evakuiert. Besonders für die Passagiere der gibt es kaum Hoffnung auf Rettung...
Das Schicksal des 1912 im Atlantik gesunkenen Luxusliners Titanic wurde im Laufe der Filmgeschichte auf unterschiedlichste Weise verfilmt. So erschien bereits im Jahr des Unglücks ein siebenminütiger Kurzfilm. Der Fernseh-Mehrteiler "Titanic" (1996) von Robert Lieberman zeigt den legendären Untergang in epischer Länge mit Fokus auf das Schicksal einzelner Passagiere.

Regisseur Liebermann versucht, das Geschehen historisch genau zu verfilmen. Als Grundlage diente ihm unter anderem das 1995 erschienene Buch "Titanic: An illustrated history", das auch Originalfotografien der Titanic enthält. Durch die Verwendung von historischem Fotomaterial wirkt der Film stellenweise fast dokumentarisch. Trotz seiner Bemühungen um Authentizität wurde Liebermann vorgeworfen, sich stellenweise nicht an die historischen Fakten gehalten zu haben.

Gelobt wurde der Katastrophenfilm für seine Spezialeffekte. Zudem brillieren die hervorragenden Schauspieler. Besonders Catherine Zeta-Jones überzeugt in der Rolle der engagierten Isabella, die sich lebhaft gegen die soziale Ungerechtigkeit und die Heuchelei der Oberschicht zur Wehr setzt. Für die bis dahin unbekannte Zeta-Jones war "Titanic" das Sprungbrett für ihre erfolgreiche Hollywoodkarriere. Regisseur Martin Campbell engagierte sie für "Die Maske des Zorro". Auch Oscar-Gewinnerin Eva Marie Saint ("Die Faust im Nacken") und Charaktermime Tim Curry ("The Rocky Horror Picture Show") machen eine gute Partie.

Die Rezeption des Fernsehmehrteilers war gemischt. Liebermanns Fernsehproduktion erschien nur ein Jahr vor James Camerons monumentaler "Titanic"-Verfilmung, so dass die Neugier der Zuschauer zu diesem Zeitpunkt schon sehr groß war. Die Quoten bei der Ausstrahlung des zweiten Teils sanken jedoch erheblich.
Peter Köbler, Filmreporter.de
2024