Koch Media
Phase 7

Phase 7

Originaltitel
Fase 7
Regie
Nicolas Goldbart
Darsteller
Abian Vainstein, Gonzalo Urtizberéa, Carlos Bermejo, Federico Luppi, Yayo Guridi, Jazmín Stuart
Kinostart:
Deutschland, bei
Genre
Science Fiction, Komödie
Land
Argentinien
Jahr
2011
Länge
95 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
5,0 (Filmreporter)
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Ungewöhnlicher argentinischer Pandemie-Thriller
Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es sechs Phasen einer Pandemie. Die höchste Stufe tritt ein, wenn die Übertragung eines Virus' von Mensch zu Mensch in der Bevölkerung immer stärker anwächst und in mindestens zwei voneinander getrennten Gebieten ausgebrochen ist. Dies ist derzeit weltweit der Fall.

In Cocos (Daniel Hendler) Stadt ist es mittlerweile so schlimm, dass inoffiziell eine siebte Phase ausgerufen wurde. Doch das interessiert den jungen Mann nicht sonderlich. Schließlich er ist damit beschäftigt, für das Wohl seiner hochschwangeren Freundin (Jazmín Stuart) zu sorgen. So kauft Coco auch dann noch seelenruhig im Supermarkt ein, wenn die Mitbürger voller Panik an ihm vorbeistürmen.

Das inszwischen weltweit grassierende Virus bekommt für ihn erst Relevanz, als sein Wohnblock unter Quarantäne gestellt wird. Der junge Mann und seine Frau können ihre Wohnung nicht mehr verlassen und müssen von ihren kargen Vorräten leben. Als diese aufgebraucht sind und die Quarantäne noch immer nicht beendet ist, sieht sich Coco gezwungen mit Schutzanzug und Pistole das Haus zu verlassen, um nach Nahrung zu jagen. Das ist ein gefährliches Unterfangen, wie sich schnell herausstellt.
"Phase 7" ist mit anderen Pandemie-Thrillern wie "Outbreak - Lautlose Killer" oder "Contagion" kaum zu vergleichen. Zwar ist das Grundthema dasselbe, doch statt auf eine effekthascherische Erzähltechnik, die den Virus selbst in den Vordergrund rückt, setzt Regisseur Nicolas Goldbart auf ein wesentlich behutsameres Vorgehen. Er stellt ein unter Quarantäne gestelltes Liebespaar ins Zentrum seiner Geschichte und lässt sämtliche Aspekte hinsichtlich Ursache, Art und Bekämpfung des Virus' außen vor.

Das Geschehen schreitet in "Phase 7" nur sehr langsam voran. Es vergehen viele Minuten, bis etwas Relevantes passiert. Was ein großer Negativpunkt zu sein scheint, ist in Wirklichkeit die Stärke von Goldbarts Inszenierung. Denn trotz der wenigen Vorfälle und der Ruhe der Protagonisten, ahnt der Zuschauer von Beginn an, dass die Ereignisse einen tragischen Verlauf nehmen werden. So nimmt von Szene zu Szene die Spannung zu, da man immer mehr hofft, dass sich die Protagonisten doch noch retten. Die spannungsgeladene Atmosphäre wird durch gezielten Musikeinsatz und düstere Bilder noch unterstützt.

"Phase 7" ließe sich als ebenso gelungene, wie ungewöhnliche Genrekost klassifizieren - wäre da nicht das Ende des Films. Dies ist im Verhältnis zum Rest des Films leider ziemlich plump und einfallslos geraten.
Heiko Thiele, Filmreporter.de
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Phase 7
2024