Camino Filmverleih
Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Originaltitel
Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Alternativ
Speed: In Search of Lost Time
Regie
Florian Opitz
Darsteller
Rudolf Wötzel, Mark Thompson, Bernd Sprenger, Lothar Seiwert, Alex Rühle, Prof. Dr. Hartmut Rosa
Kinostart:
Deutschland, am 27.09.2012 bei Camino Filmverleih
Kinostart:
Österreich, am 28.09.2012 bei Polyfilm
Genre
Dokumentarfilm
Land
Deutschland
Jahr
2012
FSK
ab 6 Jahren
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Florian Opitz motiviert zur Suche nach der Zeit
Mit seiner Zeit ökonomisch umzugehen, will gelernt sein. Das hat auch Dokumentarfilmer und Autor Florian Opitz ("Der große Ausverkauf") festgestellt. Gerade als junger Vater steht er vor dem Problem, dass er zu wenig Zeit mit seinem Sohn verbringen kann. Obwohl er ständig versucht, Zeit zu sparen, hat er am Ende immer weniger. Auch die vielen neuen digitalen Helfer, erfüllen offensichtlich nicht ihren Zweck.

Darum macht sich Opitz auf die Suche nach einem Rezept gegen den Zeitmangel. Dafür besucht er Fachleute und befragt sie zu dem Thema. So auch einen Burnout-Experten, einen Soziologen und einen Zeitforscher. Auch Redakteur Alex Rühle fragt er nach seinem Experiment. Dieser verzichtete sechs Monate auf Mobiltelefon und Email. Opitz bohrt noch tiefer, seine Suche führt ihn in die Schweiz, nach Chile selbst bis ins ferne Bhutan. Er geht in seiner Dokumentation " Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" der Frage auf den Grund, die wohl viele heute beschäftigt: Wieso habe ich so wenig Zeit?
Schon in der Antike haben sich die Philosophen - von Aristoteles bis Platon - mit dem Phänomen der Zeit beschäftigt. Für Platon war die Zeit das Abbild des eigentlichen Seins. Heute steht man dem Begriff anders gegenüber. Dokumentarfilmer und Autor Florian Opitz setzt sich mit dem Thema auseinander, legt seinen Fokus dabei auf den Zeitmangel.

Der Dokumentarfilmer ist kein unbeschriebenes Blatt. Nach mehreren Arbeiten für die öffentlich rechtlichen Fernsehsender, hat er 2007 mit "Der große Ausverkauf" erstmals einen seiner Filme ins Kino gebracht. "Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" basiert auf seinem gleichnamigen Buch. Er bezieht die Problemstellung konkret auf sich und schildert anhand seines Alltags das in der Moderne um sich greifende Phänomen des Zeitmangels. Sein Ziel den Zuschauer persönlich anzusprechen, erreicht er nicht ganz. Stellenweise geht es einfach zu spezifisch um die persönliche Situation des Regisseurs. Der Film ist in die drei Kapitel "Familienfotos", "Die Suche" und "Das Hamsterrad" gegliedert. Die Unterteilung soll übersichtlich bringen. Sie bringt aber vor allem den Fluss der Dokumentation ins stocken.

Anfangs ist die Rede von Burnouts. Bei diesem Thema wird deutlich, was dem Film generell fehlt: Zahlen und Fakten. Die Auswahl der Gesprächspartner ist sowohl von den Personen, als auch von deren Fachgebiet gut gewählt. Sie machen die Interviews mit dem eher müde wirkenden Florian Opitz ansprechend - auch mit ihrem Humor. Lediglich im Gespräch mit der Unternehmensberaterin Dr. Mei-Pochler fehlt dem Zuschauer die eine oder andere Frage, die Opitz nicht stellt. So wie sie es schafft, mit ihrer Zeit zurecht zu kommen. Zwischen die Interviews schneidet Opitz Aufnahmen von Verkehr und Menschenmassen um die Beschleunigung und die Hektik unserer Zeit zu zeigen. Als Zuschauer ist man von diesen Einspielungen schnell übersättigt. Der Bogen zu den Naturaufnahmen ist hingegen gut gelungen und die Ruhe überträgt sich aufs Publikum. Mit seinen späteren Reisezielen verfehlt der Regisseur sein Thema ein bisschen. Anfangs noch auf der Suche nach einer persönlichen Lösung, geht es jetzt um den globalen Naturschutz und alternative Wirtschaftsmodelle. Zwar ist die Verbindung zum Thema gegeben, aber dennoch etwas weit hergeholt. Florian Opitz schafft mit seinem Film vor allem eines: Den Zuschauer zum Nachdenken zu bewegen. Er schließt seine Überlegungen meist nicht ab und lässt so Raum für eigene Gedanken. Er ermutigt die Zuschauer, sich mit der Frage nach der Zeit selbst zu beschäftigen.
Mathias Ulrich, Filmreporter.de
Mit seiner Zeit ökonomisch umzugehen, will gelernt sein. Das hat auch Dokumentarfilmer und Autor Florian Opitz ("Der große Ausverkauf")...
 
Florian Opitz ("Der große Ausverkauf") kämpft mit der Zeit und geht der Frage nach, was dafür der Auslöser ist. Er führt Gespräche mit Experten...
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Speed - Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
2024