Constantin Film
Schoßgebete

Schoßgebete

Originaltitel
Schoßgebete
Alternativ
Schossgebete
Regie
Sönke Wortmann
Darsteller
Roland Wolf, Richard van Weyden, Tanja Schleiff, Bettina Engelhardt, Ansgar Schröder, Mira Schröder
Kinostart:
Deutschland, am 18.09.2014 bei Constantin Film
Kinostart:
Österreich, am 19.09.2014 bei Constantin Film
Kinostart:
Schweiz, am 18.09.2014 bei Pathé Films
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2013
FSK
ab 16 Jahren
Länge
93 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://schossgebete-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
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Verfilmung von Charlotte Roches zweitem Roman
Elizabeth Kiehl (Lavinia Wilson) ist eine Bilderbuch-Neurotikerin. Seit einem verheerenden Unfall vor einigen Jahren in der Familie gibt es keine bekannte Zwangsvorstellung, an der die 33-Jährige nicht leidet - und noch ein paar mehr. Ob Rachegedanken oder Schuldgefühle, Verfolgungszustände oder Ängste vor Fahrstühlen, Zügen oder einstürzenden Gebäuden - der Gesprächsstoff geht der verheirateten Mutter bei ihrer schwer geprüften Therapeutin (Juliane Köhler) nicht aus.

Ein großes Thema bei den Sitzungen ist Elizabeths Einstellung zur Sexualität. Denn Sex ist wohl so ziemlich die einzige Sache, vor der die junge Frau keine Angst hat und den sie mit ihrem Ehemann Georg (Jürgen Vogel) gerne, oft und phantasievoll praktiziert. Dabei lässt das Paar kaum ein Tabu aus, ihre Leidenschaft beinhaltet auch regelmäßige gemeinsame Bordellbesuche. Können ihre Neurosen von Sex und Erotik jedoch dauerhaft im Zaum gehalten werden? Oder gibt es einen anderen Weg aus der Misere?
Mit Sönke Wortmanns "Schoßgebete" kommt nach "Feuchtgebiete" die zweite Verfilmung eines Romans der Moderatorin und Schriftstellerin Charlotte Roche in die Kinos. Wie ihr Erstling wird auch Roches 2011 erschienenes Werk zu einem Bestseller. Über eine Million Mal geht die Geschichte über die Gefühlswelt einer neurotischen Frau über den Ladentisch. Und das obwohl Kritiker und weite Teile der Leserschaft eine zwiespältige Meinung über das Buch haben. Anlass von Lob und Tadel sind vor allem die offenkundigen Parallelen zwischen Roche und ihrem Alter Ego Elizabeth Kiehl.

Während die Befürworter die Verquickung von Dichtung und Wahrheit loben und aus dem 'komplexeren, reiferen und anspruchsvolleren' (FAZ, 08. August 2014) Werk Authentizität und Wahrheitsbestreben der Autorin herauslasen, sind andere von der Deckungsgleichheit befremdet. Sie werfen Roche 'Narzismus' und 'plumpen Selbsttherapierungsversuch' (Spiegel, 09. August.2011) vor oder kritisieren ihre 'literarische Selbstinszenierung' (Süddeutsche Zeitung, 08. August 2011) sowie die 'Trivialität' und 'Verlogenheit' (ebd.) des Romans.

Anders als die überbordende, vor visuellen und inszenatorischen Ideen nur so strotzende "Feuchtgebiete"-Verfilmung von David Wnendt ist Wortmanns Bearbeitung von "Schoßgebete" formal deutlich konventioneller ausgefallen. Während Wnendt die Neurosen und die wilden Gedankenflüge der Protagonistin sehr kreativ bebildert, ist Wortmanns Erzählung eher klassisch 'unsichtbar'.

Der filmische Unterschied ist auch und besonders von den thematischen und sprachlichen Unterschieden zwischen den Vorlagen bedingt. Während die jugendliche und sprunghafte Ich-Erzählerin in "Feuchtgebiete" vornehmlich äußerliche Symptome ihres Gefühlslebens schildert, ist der Blick der etwas älteren Elizabeth in "Schoßgebete" vor allem auf ihr Innenleben gerichtet. Ausgehend von der inhaltlichen und formalen Vorgabe ist Wortmanns Ansatz somit die einzig adäquate Art, um die reifere Protagonistin der gereiften Autorin in Szene zu setzen.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
Elizabeth Kiehl (Lavinia Wilson) leidet an so ziemlich allen bekannten Zwangsvorstellungen - und noch einigen mehr... In ihren Therapiesitzungen...
Elizabeth Kiehl (Lavinia Wilson) leidet an so ziemlich allen bekannten Zwangsvorstellungen - und noch einigen mehr... In ihren Therapiesitzungen...
 
"Schoßgebete" ist nach "Feuchtgebiete" bereits die zweite Verfilmung einer Vorlage von Charlotte Roche. Sönke Wortmanns Adaption ist im Vergleich...
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Schoßgebete
2024