Kinowelt
Das Böse unter der Sonne

Das Böse unter der Sonne

Originaltitel
Evil under the Sun
Alternativ
Agatha Christies Das Böse unter der Sonne
Regie
Guy Hamilton
Darsteller
Paul Antrim, Emily Hone, John Alderson, Cyril Conway, Barbara Hicks, Richard Vernon
Kinostart:
Deutschland, am 01.10.1982 bei TOBIS Film
Genre
Krimi
Land
Großbritannien
Jahr
1981
FSK
ab 12 Jahren
Länge
116 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
9,0 (1 User)
Angenehm unspektakuläre Agatha-Christie-Verfilmung
Daphne war einst die Geliebte des Königs von Thyrrhenien. Nach der standesgemäßen Heirat überlies der großzügige Herrscher der ehemaligen Broadwaytänzerin eine Sommerresidenz auf einem kleinen Felsen vor der Adriaküste, welches Daphne zu einem exklusiven Urlaubsressort der Oberklasse ausgebaut hat. Auf Daphne Castle hat sich auch in diesem Sommer eine illustre Gesellschaft getroffen. So etwa er bekannte Detektiv Hercule Poirot (Sir Peter Ustinov), der für eine Versicherung einen kleinen Fall aufklären soll. Doch der Mord an der zweitklassigen Schauspielerin Arlene Marshall bringt Poirot schnell zu seinem liebsten Hobby, dem Aufklären diffiziler Mordfälle. Jeder der Gäste auf Daphne Castle hatte eine Rechnung mit der zickigen Schauspielerin zu begleichen. Es stellt sich jedoch heraus, dass alle Verdächtige ein bombenfestes Alibi vorzuweisen haben. Doch Poirot wäre nicht der große Meisterdetektiv, wenn ihn eine derartige Herausforderung nicht noch mehr anspornen würde.
In einer Zeit, in der den Zuschauern die meisten Kriminalfälle auf der Leinwand im Gewand eines Thrillers entgegenschreien, ist es sehr erholsam wieder einen klassischen Krimi zu sehen. Agatha Christies intelligente literarische Vorlagen eignen sich dafür besonders gut. Und so war es für Regisseur Guy Hamilton ("James Bond 007: Diamantenfieber") ein leichtes, die internationale Starriege für "Das Böse unter der Sonne" zusammenzutrommeln. Sir Peter Ustinov zeichnet den belgischen Stardetektiv als erfrischend unsympathischen, ständig nörgelnden, verfressenen Voyeur mit einer allerdings exzellenten, kriminalistisch geschulten Intelligenz. Agatha Christies Plots sind gespickt mit Spott und Sticheleien gegen den degenerierten Adel, die ungehobelten Neureichen, neurotische Schauspieler und faule Überlebenskünstler.

Die Protagonisten werden der Reihe nach moralisch demontiert und den Zuschauern auf dem silbernen Tablett als mögliche Täter serviert. Das eigentliche Verbrechen spielt dabei kaum eine Rolle und die Auflösung ist mehr als süffisante Pointe denn als dramaturgischer Höhepunkt zu verstehen. Ein angenehmer leichter Filmgenuss für einen regnerische Sonntagnachmittag.
Nicola Turri, Filmreporter.de
Daphne Castle ist ein Hotel der Extraklasse. Doch die Ruhe in der luxuriösen Herberge wird durch den Mord an der zweitklassigen Schauspielerin...
 
In einer Zeit, in der den Zuschauern die meisten Kriminalfälle auf der Leinwand im Gewand eines Thrillers entgegenschreien, ist es sehr erholsam...
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Das Böse unter der Sonne
2024