Sony Pictures
Total Recall - Kinoversion

Total Recall - Kinoversion

Originaltitel
Total Recall
Regie
Len Wiseman
Darsteller
Colin Farrell, Samuel Mekonnen, Kate Beckinsale, Jessica Biel, Bryan Cranston, Bokeem Woodbine
Medium
DVD
Im Handel ab
19.12.2012 bei Sony Pictures Home Entertainment
Kinostart Deutschland
Total Recall
Genre
Science Fiction, Action
Land
USA
Jahr
2012
FSK
ab 12 Jahren
Länge
113 min.
IMDB
IMDB
Homepage
www.total-recall-film.de
|0  katastrophal
brillant  10|
4,0 (Filmreporter)
3,0 (5 User)
Extras: 3 Dokumentationen • Science-Fiction vs. Wissenschaftsfakten • Das Design von "The Fall" • Gag Reel
Colin Farrell auf Arnold Schwarzeneggers Spuren
Nach einem verheerenden Krieg sind weite Teile der Erde im Jahre 2084 nicht mehr bewohnbar. Gehört man nicht der wohlhabenden Schicht an, muss man hart arbeiten, um über die Runden zu kommen. Dank der Firma Rekall kann man sich Erinnerungen an ein anderes Leben ins Gedächtnis einpflanzen lassen und dem bedrückenden Alltag für ein paar Stunden entkommen.

Auch der Fabrikangestellte Douglas Quaid (Colin Farrell) ist von dieser Vorstellung angetan. Obwohl er ein glückliches Leben mit seiner Ehefrau Lori (Kate Beckinsale) führt, findet er den Gedanken an ein aufregenderes Leben reizvoll und stattet Rekall einen Besuch ab. Als er sich die Erinnerungen eines Spions einpflanzen lässt, geht etwas schief. Fortan wird Quaid von Gesetzeshütern gejagt, die ihn mit allen Mitteln außer Gefecht setzen wollen. Bei seiner Flucht kommt ihm die kampferprobte Melina (Jessica Biel) zu Hilfe. Allerdings ist sich Quaid nicht sicher, ob er ihr oder seinem eigenen Verstand überhaupt trauen kann.
Philip K. Dicks Science-Fiction-Romane finden immer wieder ihren Weg auf die Leinwand. Neben mittelmäßigen Leinwand-Adaptionen wie John Woos "Paycheck - Die Abrechnung" gibt es auch gelungene wie Steven Spielbergs "Minority Report" sowie bahnbrechende wie Ridley Scotts "Blade Runner". Als Vorlage für Len Wisemans "Total Recall" diente Dicks 1966 erschienene Kurzgeschichte "Erinnerungen en gros", die einem breiten Kinopublikum durch Paul Verhoevens Adaption von 1990 mit Arnold Schwarzenegger bekannt ist. Gegenüber der älteren Verfilmung sowie der literarischen Vorlage geht Wisemans Interpretation durchaus eigene Wege.

Als dramaturgische Antriebsfeder hat die Mars-Reise des Helden keinerlei Bedeutung mehr. Nur noch eine beiläufige Bemerkung des Protagonisten verweist augenzwinkernd auf die Wichtigkeit des Roten Planeten in der Vorlage. Wisemans Geschichte spielt in einer bedrückenden Zukunft, in der weite Teile der Erde nicht mehr bewohnbar sind und die hart arbeitende Unterschicht für den Luxus weniger Privilegierter sorgen muss - was letzteren Teil betrifft, hätte der Film genauso gut in der Gegenwart spielen können. Somit ist auch in "Total Recall" der seit Fritz Langs "Metropolis" zum festen Repertoire dystopischer Leinwand-Science-Fiction gehörende Konflikt zwischen elitärer Ober- und ausgebeuteter Arbeiterschicht von vornherein präsent.

Trotz der vielversprechenden Prämisse wird man von der Handlung weitgehend kalt gelassen. Statt sich die nötige Zeit zu nehmen, um die schöne neue Welt zu ergründen, geht das gesellschaftskritische Potential im Getöse des Kugelhagels unter. Auch die existenzphilosophischen Implikationen von Philip K. Dicks Stoff verkommen zur Randnotiz und verblassen selbst im Vergleich zu Paul Verhoevens ebenfalls Action-betonter Adaption. Colin Farrell bemüht sich vergeblich, den zunehmenden Realitätsverlust des Protagonisten greifbar zu machen. Kate Beckinsale agiert als Bösewicht weit unter ihren Möglichkeiten und auch Jessica Biels Charakter bleibt zu eindimensional.

Ästhetisch setzt Wiseman auf die düstere Hochglanz-Atmosphäre seiner "Underworld"-Filme und verweist mit der Regendurchfluteten Großstadt-Kulisse auf Ridley Scotts "Blade Runner". Die Idee, Elemente aus "Total Recall" und "Blade Runner" zu vermengen, kam den Machern der kurzlebigen Science-Fiction-Serie "Total Recall 2070" bereits vor über zehn Jahren. Leider führt uns die von Scott inspirierte Szenerie in beiden Fällen nur noch deutlicher die Unzulänglichkeiten der Nachfolger vor Augen. Immerhin entbehrt es nicht einer gewissen Ironie, wenn ein Film über die Erinnerung an ein aufregenderes Leben einen weitaus aufregenderen Film in Erinnerung ruft...
Carlos Corbelle/Filmreporter.de
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