Tango libre

"Der Tango und dieser Film haben für mich einen gemeinsamen Bezugspunkt. Beide offenbaren die Dinge über die Sprache des Körpers, Dinge, die sonst verborgen geblieben wären" meint Regisseur Frédéric Fonteyne ("Eine pornographische Beziehung"). Der Tango gebe die tragikomische Unbeholfenheit der Figuren wieder. Auch übermittle er Themen wie Leidenschaft, Verrat, unterschwellige Homosexualität und den Kampf um eine Frau.

"Tango Libre" hinterfragt wie alle Filme Fonteynes den Blick - das Sehen. Nicht umsonst ist die Hauptfigur ein Gefängnisaufseher. Die wichtigste Aufgabe eines Mannes seiner Profession ist das Sehen, das Überwachen. Es gibt viele Filme, in denen Gefängnisinsassen im Mittelpunkt der Handlung stehen. Frédéric Fonteyne wollte einen anderen Ansatz: "Der Held meiner Geschichte ist ein unsichtbarer Mann, der beobachtet", sagt er. Gemeinsam mit Drehbuchautorin Anne Paulicevich, die auch die Rolle der Alice spielt, recherchiert Fonteyne intensiv: Er lernt Verbrecher kennen, die lange Zeit ihres Lebens hinter Gittern verbracht haben und unterhält sich mit Wärtern über ihren Alltag im Gefängnis. Auch die Besucherräume verschiedener Gefängnisse studiert Fonteyne. Ein solcher ist Dreh- und Angelpunkt des Filmes und innerhalb der Mauern der einzige Ort, an dem die Innenwelt mit der Außenwelt zusammentrifft.

In die Rolle des Gefängniswärters JC schlüpft der Belgische Schauspieler François Damienss, der zuletzt 2011 als verliebter Kollege von Audrey Tautou in "Nathalie küsst" überzeugte.