Senator Filmverleih
00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse

00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse

Originaltitel
00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse
Alternativ
00 Schneider: Im Zeichen der Eidechse
Regie
Helge Schneider, Andrea Schumacher
Darsteller
Ira Coleman, Pete York, Salvatore Bonarrigo, Willy Ketzer, Udo Hesselmann, Rudi Olbrich
Kinostart:
Deutschland, am 10.10.2013 bei Senator Film Verleih
Genre
Komödie
Land
Deutschland
Jahr
2013
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
Homepage
http://www.00schneider.senator.de
|0  katastrophal
brillant  10|
6,0 (Filmreporter)
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Helge Schneider in detektivischer Mission
Dass Kommissar 00 Schneider (Helge Schneider) der geborene Ermittler ist, hat er bereits in seinem früheren Fall hinlänglich bewiesen. In "00 Schneider - Jagd auf Nihil Baxter" hatte der Mörder eines Zirkusclowns gegen den Spürsinn des Ritters von der traurigen Gestalt keine Chancen und ging ihm am Ende doch ins Netz.

In "00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse" bekommt es Schneider mit einem besonders schweren Fall zu tun. Als ein örtlicher Tabakladen überfallen wird und in einem nahe gelegenen Bauernhof ein Huhn verschwindet, wird die gesamte Stadtpolizei aufgeschreckt. Ihre Leitung übernimmt 00 Schneider.

Bei dem Täter handelt es sich um den kettenrauchenden Jean Claude Pillemann (Rocko Schamoni). Obwohl 'die Eidechse' - wie Pillemann aufgrund seiner reptilienhaften Laute und seiner ätzenden Spucke auch genannt wird - zahlreiche Spuren hinterlässt, ist 00 Schneider immer ein Schritt hinterher. Vielleicht liegt das auch an der fehlenden Konzentration des Kommissars. Schließlich schreibt er gerade an seinen Memoiren, muss Reportern Interviews geben und bekommt zu allem Überfluss auch noch Besuch von seiner Tante Tyree (Tyree Glenn) aus Amerika. Doch allzu sicher darf sich die Eidechse nicht sein, 00 Schneider bleibt ihr bis zuletzt auf den Fersen.
Wer sich Helge Schneiders fünfter Regiearbeit "00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse" anschaut, erwartet skurrile Komik. Was ist man von der Ausnahmeerscheinung des deutschen Humors gewohnt? Absurde Gags und verrückte Ideen am laufenden Band. Auch wenn der Meister gelegentlich über die Stränge schlägt, einige Einfälle höchstens seinen eingefleischten Fans zuzumuten sind, viele Szenen auch gar nicht lustig sind oder sein wollen, hat Schneider erneut bewiesen, dass die Kunstform Film die perfekte Bühne für seinen absurden Humor ist.

Dass aus "00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse" kein konventionell erzählter Film geworden ist, versteht sich von selbst. Indem Schneider die filmische Umsetzung an seinen Humor koppelt, bekommt die Komödie einen Charakter, der konzeptionell - man möchte diesen Vergleich wirklich ziehen - an die experimentellen und strukturellen Filme des frühen Rainer Werner Fassbinder, der frühen Chantal Akerman und Robert Bressons erinnert.

Dafür sprechen nicht nur die Laiendarsteller, die nicht spielen, sondern grimassierend und wild gestikulierend agieren. Dazu passen auch die langsame Erzählweise mit ihren ausgesprochen starren Einstellungen und den quälend lange ausgespielten Szenen. Schneiders Tanz in einer Parkgarage ist das für ihn typische Moment einer in die Länge gezogenen Leerstelle; andererseits haben die Aktion und Schneiders 'Akkrobatik' nicht die Funktion, den Zuschauer zum Lachen bringen, sondern werden also solche transparent gemacht. Ja, bei aller Komik demonstriert Schneider auch die Kunst des l'art pour l'art.

Gegen die Formstrenge steht das Improvisierte, das Spontane und scheinbar Skizzierte. Falsch gesetztes Timing, zu lange Einstellungen, unsaubere Anschlüsse und vieles mehr erwecken den Eindruck, als wäre bei "00 Schneider - Im Wendekreis der Eidechse" ein Dilettant zu Werke gewesen. 'Helge Schneider ist die 'Nouvelle Vague' aus Herne', urteilt einmal der Flim-Dienst in seiner Kritik zu "00 Schneider - Jagd auf Nihil Baxter".

Zuschauer, die endlich den Beweis erbracht haben wollen, dass der Komiker auch das filmische Erzählen beherrscht, können indes lange warten. Dass Schneider einen handwerklich unanfechtbaren Film machen würde, ist schier undenkbar, widerspräche das doch seinem komischen Stil. Denn der zeichnet sich nun mal durch das Raue und Schiefe aus, das Atonale und Improvisierte, die Leere und das Nichts sowie nicht zuletzt durch das Sadistische seitens des Künstlers und das Masochistische seitens des Zuschauers.
Willy Flemmer, Filmreporter.de
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2024