Warner Bros.
Austin Powers in Goldständer

Austin Powers in Goldständer

Originaltitel
Austin Powers in Goldmember
Regie
M. Jay Roach
Darsteller
Robert Vinson, Amie Barsky, Lina Chmiel, Sharon Ferguson, Trey Knight, Angela Meryl
Kinostart:
Deutschland, am 24.10.2002 bei Warner Bros. Pictures
Kinostart:
Schweiz, am 24.10.2002 bei Fox-Warner
Kinostart Deutschland
Austin Powers in Goldständer
Genre
Komödie
Land
USA
Jahr
2002
Länge
94 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (3 User)
Schärfer - schriller - lauter - Austin Powers!
Natürlich muss der Agent mit den schlechtesten Zähnen, dem wildesten Haarstyling, der dicksten Hornbrille - nicht zu vergessen dem grauenvollsten Geschmack auch diesmal die Welt retten. Doch erstens wurde er seit seinem letzten Auftrag von der Queen geadelt, und zweitens muss er sein Privatleben in den Griff kriegen. Austin hat es nicht leicht mit seinem den Sohn gänzlich ignorierenden Vater Nigel. Eigentlich sollte Altmeister Powers stolz auf seinen Spross sein, der wirklich alles gibt, um seinem Idol zu gefallen. Leider ist es dem armen Austin bisher nie gelungen, die Anerkennung seines Vaters zu erlangen. Sogar als er zum Ritter geschlagen wird, glänzt Daddy durch Abwesenheit. Doch der Filius kann sich bei seinem Erzeuger nicht beschweren, denn der wurde von dem holländischen Schurken Goldständer ins Jahr 1975 entführt. Eine brenzlige Situation für Austin, denn im Moment kann ihm nur einer helfen - ausgerechnet sein Erzfeind Dr. Evil bringt Austin auf die richtige Fährte. Erneut begibt sich Austin auf eine Reise durch die Zeit. Dass er einem anderen Jahrzehnt angehört, ist unverkennbar und die einzige akzeptable Entschuldigung für sein Outfit. So fügt er sich immerhin nahtlos in die glamouröse 70er Jahre Discowelt ein, in der sein verehrter Vater gefangen gehalten wird. Doch nicht nur Daddy ist in Gefahr - denn Evil und Genossen haben wieder einen fiesen Plan ausgeheckt.
Aus den beiden ersten "Austin Powers"-Filmen war eines nicht hervorgegangen - die unvorstellbare und mitunter auch erschreckende Existenz eines Vaters! Wer mit dem Prototyp des personifizierten schlechten Geschmacks schon überfordert ist, wird nicht wahr haben wollen, dass es noch eine Steigerung gibt. Sie heißt Nigel Powers, seines Zeichens britischer Agent im Dienste seiner Majestät und Frauenheld und wird von Sir Michael Caine gespielt. Caine, der sichtlich Spaß an der schrillen Rolle hatte beweist ein hohes Maß an Mut zur Hässlichkeit. Die Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn ist in der Tat verblüffend, ja sogar unheimlich, um nicht zu sagen absolutely shocking. "Austin Powers in Goldständer" bietet an sich wenig Neues, mal abgesehen von dem großartigen Mike Myers mit seinen schiefen Zähnen und der geschmacklosen Hornbrille. Zwar steht dieses Mal mehr die Vergangenheit und emotionale Seite der beiden Kontrahenten Powers und Dr. Evil im Mittelpunkt des Geschehens, doch wer bisher Freude an der Agentenpersiflage hatte, wird vom dritten Teil auf keinen Fall enttäuscht. Produzent, Autor und Darsteller Mike Myers und Regisseur M. Jay Roach bedanken sich mit einem großen Knalleffekt bei den treuen Fans. Gleich im Intro kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus - die Zuschauer werden voll auf ihre Kosten kommen (Der Knaller wird selbstverständlich nicht verraten). Alle sind sie wieder an Bord: Austin Powers ist immer noch das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat; Dr. Evil und seine Anhänger gehören weiter der bösen Seite an; Fat Bastard hat einen voluminösen und exotischen Gastauftritt, und es gibt natürlich wieder ein äußerst attraktives und schlagfertiges Powers-Girl: Beyoncé Knowles hat diesmal die große Ehre, das shaggadelic Babe an der Seite des Herzensbrechers zu sein. Man darf sich schnell überzeugen lassen, dass die Destiny's Child Sängerin nicht nur auf der Bühne eine gute Figur macht. Neuzugang im Powers-Team ist der holländische Rollschuh laufende und goldene Hot Pants tragende Goldständer. Woher er seinen Namen hat, darf man sich bildlich vorstellen. Damit hat sich Mike Myers eine weitere (die vierte) Rolle auf den Leib geschrieben, die wunderbar zu den restlichen gewöhnungsbedürftigen Kreaturen passt. Auch der Humor ist ganz der alte. Bevorzugt jenseits des guten Geschmacks und unterhalb der Gürtellinie bewegen sich die Gags nur knapp im Bereich des Erträglichen. Echte Fans werden über manche Szene Tränen lachen, über die Nicht-Fans wohl nur den Kopf schütteln können. Austin Powers ist eben ein Phänomen, zu dem nicht jedermann Zugang erhält, und bleibt Geschmackssache, über die sich bekanntlich streiten lässt.
Bettina Friemel/Filmreporter.de
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Austin Powers in Goldständer
2024