UIP
Der Tag der toten Ente - About a Boy

About a Boy - Der Tag der toten Ente

Originaltitel
About a Boy
Regie
Chris Weitz, Paul Weitz
Darsteller
Edna Johnson, Joanne Petitt, Jason Salkey, Annabelle Apsion, Matt Wilkinson, Peter Roy
Kinostart:
Deutschland, am 22.08.2002 bei United International Pictures (UIP)
Kinostart:
Schweiz, am 22.08.2002 bei
Kinostart Deutschland
About a Boy - Der Tag der toten Ente
Genre
Drama, Komödie
Land
Großbritannien, USA
Jahr
2002
Länge
101 min.
IMDB
IMDB
|0  katastrophal
brillant  10|
7,0 (Filmreporter)
7,6 (5 User)
Witzige und komische Bestsellerverfilmung
Mittdreißiger Will (Hugh Grant) bestreitet seinen Lebensunterhalt aus den Tantiemen einer erfolgreichen Komposition seines Vaters. Will selbst arbeitet nicht. Ausgerechnet Marcus, der seltsame Sohn einer suizidgefährdeten Hippie-Mutter, schließt Will in sein Herz und versucht mit kindlicher Naivität und Penetranz auch das des auserkorenen Freundes zu erobern.
Da sitzt er also, der Prada-bekleidete, leicht gelangweilte Mittdreißiger Will Freeman in Gestalt des ewigen Dandy Hugh Grant mit seinem berühmtem Schwiegersohnlächeln. Seinen Lebensunterhalt bestreitet Will aus den Tantiemen der einzigen erfolgreichen Komposition seines Vaters. Will selbst arbeitet nicht! Mit gelassener Selbstverständlichkeit sinnt er über die einzige Frage nach, die sein Luxusdasein ausfüllt: Wo finden sich gutaussehende, willige Frauen, die, wenn es ernst wird, leicht wieder abzuschütteln sind? Eigentlich müsste man Will ab sofort hassen, denn er serviert seine Verflossenen eiskalt mit lässiger Coolness und Nonchalance ab. Und doch liebt man Hugh Grant in einer seiner besten Rollen bereits zu Beginn des Films.

Will sieht seine lebenswichtige Frage nach weiblichem Frischfleisch in der Selbsthilfegruppe alleinerziehender Mütter eindeutig beantwortet. Also schmuggelt er sich mit Hilfe falscher Vaterschaftsangaben sowie eines Auto-Kindersitzes in die problemwälzende Damenriege hinein. Statt einer attraktiven Alleinerziehenden bleibt ihm am Ende nur der Sohn der suizidgefährdeten Hippie-Mutter Fiona (Mut zur Hässlichkeit: Toni Collette). Marcus (herrlich schräg: Nicholas Hoult) ist ein seltsamer Zwölfjähriger, der stets mit Schafwollaccessoires verunstaltet und seiner Vorliebe für Roberta Flacks "Killing Me Softly" unendlich weit vom aktuellen Teenie-Geschmack entfernt ist. Ausgerechnet er schließt Will in sein Herz und versucht mit kindlicher Naivität und Penetranz auch das des auserkorenen Freundes zu erobern. Herrlich ist Grants Mienenspiel, wenn es darum geht, gespielte Sympathie oder genervte Langeweile zum Ausdruck zu bringen.

Doch wie das (Komödien)leben eben so spielt: Am Ende findet auch Will den sonderbaren Marcus cool - er steht ihm sogar beim Schulkonzert mit einer mutigen Gitarreneinlage zur Seite. Spätestens das Showdown lässt die letzten Grant-Hasser dahinschmelzen und verleiht dem Film mehr Frische als es das melodramatische Ende des Buches vermag. Viele herrliche Gags, Wills wunderbar ehrliche Off-Kommentare zur eigenen Seelenlage und nicht zuletzt die großartige Besetzung machen die Britcomedy zu einem höchst amüsanten und gelungenen Kinoerlebnis. Wer kann schon einem kleinen Jungen widerstehen, der eine Ente im Teich mit dem von Hippie-Mama selbstgebackenen Brotklumpen erschlägt?
Susanne Wess/Filmreporter.de
UIP
Der Tag der toten Ente - About a Boy
2024